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Danske Invest-Expertin „Der russische Aktienmarkt bietet zweistelliges Wachstum”

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Sehen Sie Verbesserungen in der Corporate Governance von börsennotierten Unternehmen in Russland?

Karakozova: Die Corporate Governance in Russland hat sich in den letzten fünf Jahren deutlich verbessert. Viele börsennotierte Unternehmen, vor allem Börsenneulinge, verfügen über vergleichbare Corporate Governance-Standards wie ihre Mitbewerber aus dem Westen. Der beste Indikator hierfür ist die Tatsache, dass russische Unternehmen damit begonnen haben, ihre Gewinne mit uns, den Minderheitsaktionären, zu teilen. So lag noch in 2011 die Ausschüttungsquote für den russischen Index bei 8 Prozent. Seitdem ist sie konsequent gestiegen und erreichte 35 Prozent im Jahr 2017. Aktuell bietet der russische Aktienmarkt weltweit die höchste Dividendenrendite von etwa 6 Prozent. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Dividendenrendite für globale Schwellenländer liegt bei 3 Prozent.

Schlechte Corporate Governance findet man immer noch bei Unternehmen, die noch aus Sowjet-Zeiten stammen, insbesondere im Energiesektor. Diese sind mit genügend Kapital ausgestattet und fühlen sich nicht dazu verpflichtet, ordnungsgemäß zu kommunizieren oder die Interessen von Minderheiten zu  berücksichtigen. Dennoch sind wir überzeugt, dass es auch hier Verbesserungen geben wird, zum einen durch die Pläne der Regierung, einige dieser Unternehmen zu privatisieren, zum anderen durch die Bestrebungen des Finanzministeriums, über Dividenden mehr Gelder von staatlichen Unternehmen abzuführen. Zurzeit tragen diese Bemühungen viel zum grundsätzlichen Anstieg der Ausschüttungen bei – was im Widerspruch zur vorherrschenden Marktstimmung steht.

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