Dank neuartiger Steuerungsmodelle Wie Family Offices ihre Beteiligungsrisiken begrenzen können

Partner im Bereich Deal Advisory und Leiter für Unternehmensbewertung bei KPMG Deutschland: Marc Castedello

Partner im Bereich Deal Advisory und Leiter für Unternehmensbewertung bei KPMG Deutschland: Marc Castedello

Family Offices sind weitaus mehr als Vermögensverwalter von vermögenden Privatpersonen und Unternehmerfamilien. Sie verstehen sich als Treuhänder, die das Vermögen der Familie für die nachfolgenden Generationen erhalten sollen.

Ihre eher konservative Anlagestrategie steht in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Volatilität jedoch vor einer großen Herausforderung. Denn Fakt ist: Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder andere Rentenpapiere bieten keine Garantie mehr für eine langfristig stabile und auskömmliche Rendite.

Der Wert von Private Equity

Wie können Family Offices also heute ihre Ziele erreichen, ohne gleichzeitig ein allzu hohes Risiko einzugehen? Zunehmend mehr Family Offices beantworten diese Frage, indem sie auf Private Equity setzen. Im Jahr 2015 waren sie in der Anlageklasse bereits zu rund 13 Prozent investiert – Tendenz steigend.

Besonders beliebt sind mittelständische Unternehmen – idealerweise familiengeführt – oder Start-ups. Kein Wunder: Viele Firmenchefs und ehemalige Unternehmer wollen ihr Geld in Produktivvermögen stecken und es so anlegen, wie sie es einst selbst erworben haben. Für sie liegen die Vorteile und der Wert von Unternehmens-Investments in der Diversifikation und im ansprechenden Renditepotential. Tatsächlich können sich positive Effekte schon bei einer relativ kleinen Allokation zeigen.

Auch wenn viele Family Offices in Private Equity eine lohnende Investitionsmöglichkeit sehen, darf nicht vergessen werden, dass diese auch ein höheres Risiko birgt. So drohen erhebliche Verluste, falls die Beteiligungen nicht die Erwartungen erfüllen, die das Family Office in sie gesetzt hat. Dieses Risiko müssen Family Offices kontrollieren und begrenzen, um ihr Portfolio optimal zu steuern.

Steuerung der ganzheitliche Vermögensverwaltung

Einen umfassenden Ansatz bieten innovative Steuerungsmodelle, die entwickelt wurden, um Risiko und Performance von unternehmerischen Entscheidungen zu bewerten. Sie sind nicht nur in der Lage, die jeweilige erwartete Performance des Investments zu bestimmen, sondern auch unter Berücksichtigung des Verhältnisses von Performance und Risiko die tatsächliche Wertentwicklung rasch und standardisiert zu messen.

Indem sie beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risiken von Direktinvestitionen eruieren und quantifizieren, schließen innovative Steuerungsmodelle die Lücke zwischen einer bloß angenommenen und der tatsächlich (gesuchten) Risikoäquivalenz – also zwischen absolutem Return und erwarteter Rendite. Der Vorteil: Das Risiko eines Investments wird so überhaupt erst richtig kalkulierbar.

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Exkurs: Direktinvestitionen – Risiken im Portfolio diversifizieren
Der Wert eines Portfolios bemisst sich an Performance und Risiko. Für Family Offices, bei denen reale Wertverluste verhindert und solide Wertsteigerungen erzielt werden sollen, bedeutet das im aktuellen Niedrigzinsumfeld vor allem eins: Risikominimierung bei gegebener Performance. Dazu müssen die Investments in den Familien-Portfolios sinnvoll aufeinander abgestimmt sein.

Ziel ist eine ausgewogene Balance zwischen risikoarmen und risikoreichen Investments in Synergie mit einer soliden Performance. Eine adäquate Risikostreuung ist nur durch die Beteiligung an mehreren Unternehmen gewährleistet. Die müssen aber zueinander passen und sich unter Risikogesichtspunkten ergänzen – zum Beispiel, indem sie aufgrund verschiedener Geschäftsmodelle oder Branchen unterschiedlichen operativen Risiken unterliegen, welche sich in Kombination ausgleichen.

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