Fünf Fragen an Daniel von Lüninck (Volksbank Erft) „Der Amateurfußball kommt in Kundenterminen häufiger zur Sprache“

Daniel von Lüninck ist Bereichsleiter Private Banking und Vorsitzender des Kreisfußballverbandes Düren.

Daniel von Lüninck ist Bereichsleiter Private Banking und Vorsitzender des Fußballkreises Düren. Foto: Volksbank Erft

private banking magazin: An Ehrenamtlern mangelt es an allen Ecken und Enden. Vielen fehlt die Zeit, vielleicht auch die Lust, sich neben dem Beruf ehrenamtlich zu engagieren. Herr von Lüninck, Sie sind mit 34 Jahren Bereichsleiter Private Banking und Firmenkunden bei der Volksbank Erft und Vorsitzender des Kreisfußballverbandes Düren. Wie lässt sich beides vereinen?

Daniel von Lüninck: Ehrenamt ohne positiv Verrückte funktioniert nicht. Aber natürlich muss sich auch das Ehrenamt an sich weiterentwickeln. 20 Stunden und mehr pro Woche können und wollen die Meisten nicht investieren. Wichtig ist, dass man die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt. Das ist sicher ambitioniert, hilft aber, um die jüngere Generation für das Ehrenamt begeistern zu können. Klar ist aber auch: Job und Familie kommen zuerst, das Ehrenamt muss und wird da auch mal zurückstecken müssen. 

Die tiefe regionale Verwurzelung führen Genossenschaftsinstitute häufig als Pfund an – auch im Geschäft mit vermögenden Privatkunden. Werden bei Ihnen auf Kundenterminen zu Gesprächsbeginn regelmäßig die Ergebnisse von den Amateurfußballplätzen vom Wochenende besprochen?

von Lüninck: Das kommt schon hin. Regionale Themen, sei es der Amateurfußball, die aktuellen Weizen- und Rübenpreise, aber auch Themen der Regionalpolitik oder dergleichen kommen in Kundenterminen im Firmenkundengeschäft und Private Banking tatsächlich häufiger zur Sprache. 

 

Welche Skills aus dem Banking bringen Sie in ihrem Amt als Kreisfußballverbandsvorsitzender weiter? Und andersherum: Was können Sie aus dem Fußball für ihren Beruf ziehen?

von Lüninck: Die Grundanforderungen an eine Führungskraft sind sowohl im Job als auch im Ehrenamt ähnlich. Prioritäten setzen, delegieren und Themen voranbringen. Und natürlich schaden die Kenntnisse aus dem Banking auch als Kreisvorsitzender nicht, denn auch da gibt es mehr Themen, die Berührungspunkte zur Finanzbranche haben als man auf den ersten Blick denkt. Andersherum kann man aus den Erfahrungen im Ehrenamt natürlich auch wichtige Ansätze zur persönlichen Weiterentwicklung im Job ziehen. Ein Beispiel: Fußball ist ein Mannschaftssport, man wird nur gemeinsam Erfolg haben. Das auf das Berufsleben zu übertragen halte ich für ungemein wertvoll, denn auch dort wird man die großen Anforderungen der Zukunft nur als Team meistern können.

Sie leiten bei der Volksbank Erft sowohl das Private Banking als auch das Firmenkundengeschäft. Ist die Verknüpfung beider Bereiche eine strategische Entscheidung oder bei der Größe ihres Instituts schlicht gegeben?

von Lüninck: Die Verknüpfung der beiden Bereiche war eine strategische Entscheidung, um insbesondere die vermögenden Firmenkunden der Bank noch stärker als bisher in die Private-Banking-Beratung einzubeziehen. Hier liegen sicherlich noch massiv Potenziale, die es in den nächsten Jahren zu heben gilt. Aber auch die Weiterentwicklung des Bereiches Private Banking ist eine meiner Kernthemen, Produktangebot schärfen und spezialisieren, Beratungsmedien komprimieren und deren Nutzung fördern und vieles mehr. Das Wichtigste aber ist: den Mehrwert und das „Erlebnis Private Banking“ für den Kunden noch stärker herausarbeiten und erlebbar machen!

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Mit „Erft“ verbinden vielen Menschen in Deutschland die Flutkatastrophe 2021. Wie sehr war das Geschäftsgebiet der Volksbank Erft damals von der Flut betroffen und wie stark haben die Auswirkungen ihre Arbeit im Private Banking und Firmenkundengeschäft beeinflusst?

von Lüninck: Ich selber bin erst zum 1. April 2022 zur Volksbank Erft gekommen und habe seinerzeit die Bereichsleitung Firmenkunden übernommen. Die Zeit direkt nach der verheerenden Flutkatastrophe lag daher noch in der Verantwortung meiner Vorgänger. Natürlich gab es auch bei uns Kunden mit zum Teil gravierenden Verlusten, auf Bankenebene hat es aber andere Institute, aufgrund der Nähe zu den hauptsächlich betroffenen Regionen und Ortschaften, härter getroffen. Das Wichtigste in dieser Phase war sicherlich nah an den Menschen und Kunden in der Region zu sein und unkompliziert ohne große Bürokratie zu helfen. Das ist uns, glaube ich, gut gelungen.


Über den Interviewten:

Daniel von Lüninck ist Bereichsleiter Firmenkunden und Private Banking der Volksbank Erft (Bilanzsumme 1,9 Milliarden Euro per Ende Dezember 2021). Seit April 2022 ist er außerdem ehrenamtlicher Vorsitzender des Fußballkreises Düren, in dem rund 110 Fußballvereine und etwa 12.000 Vereinsmitglieder organisiert sind.

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