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Hauck Aufhäuser Lampe hat seine Mehrheitsbeteiligung am Wiener Vermögensverwalter Dale Investment Advisors verkauft. Das geht aus einem Eintrag im Handelsregister hervor. Der Schritt erfolge „im Zuge der weiteren Fokussierung auf das Kerngeschäft des Private- und Corporate Banking in Deutschland“, teilt ein HAL-Sprecher auf Anfrage mit.
2009 hatte das ehemalige Bankhaus Lampe die Mehrheit an der Vermögensverwaltungs- und Beratungsgesellschaft übernommen, um die Präsenz der Privatbank in Österreich auszubauen. Physisch ist das Nachfolgeinstitut Hauck Aufhäuser Lampe künftig nicht mehr in der Alpenrepublik vertreten.
Bankhaus Spängler ersetzt Hauck Aufhäuser Lampe
Mehrheitsgesellschafter von Dale Investment Advisors bleibt jedoch eine Privatbank: 73 Prozent der Anteile hat das Bankhaus Spängler übernommen. In einem Basisprospekt der Bankhaus Carl Spängler & Co. Aktiengesellschaft vom 12. September 2024 heißt es, mit der Beteiligung solle „das Geschäftsfeld um den Themenbereich Investment Consulting erweitert werden, um die bestehenden Kerndienstleistungen der Bank abzurunden“.
Der Vorstandssprecher des Bankhauses Spängler, Werner Zenz, erklärt gegenüber dieser Redaktion zum Deal, dass „auch weiterhin die Unabhängigkeit von Dale voll und ganz gewährleistet ist und es sich um eine reine Finanzbeteiligung handelt“.
Neben der Anlageberatung und Vermögensverwaltung berät Dale Investment Advisors zur Vermögensstrategie, Gesamtvermögenskonsolidierung und zu Reporting. Außerdem überwacht das Unternehmen für Kunden Kosten und ob Anlagerichtlinien eingehalten werden. Dienstleistungen also, die insbesondere bei Privatstiftungen und Familienunternehmen – Zielgruppe des Bankhauses Spängler – gefragt sind. Dale richtet sich als Multi Family Office aber auch an vermögende Privatpersonen.
Geschäftsführende Gesellschafter stocken Beteiligung auf
Neben der Salzburger Privatbank ist jetzt zudem der bisherige Geschäftsführer Gerhard Gallner an der Gesellschaft beteiligt, weiterhin auch der geschäftsführende Gesellschafter Josef Reiter. Beide halten künftig 27 Prozent der Anteile und haben damit eine Sperrminorität bei Entscheidungen zur Änderung des Gesellschaftsvertrags.
1997 in Wien gegründet, ist das Unternehmen von Beginn an spezialisiert auf die unabhängige Beratung großer Familienvermögen und institutioneller Anleger. „An der Geschäftsausrichtung und -strategie wird sich durch den Gesellschafterwechsel nichts ändern“, betont Gallner. Dale Investment Advisors verfügt über eine eigene Konzession als Wertpapierfirma – vergleichbar mit der Bafin-Lizenz in Deutschland – und unterliegt damit als Anlageberater und Portfolioverwalter der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA).