Unangefochtene Marktführer Das Cross-Border-Geschäft der Schweizer Vermögensverwalter

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Darüber hinaus sind bis heute mehrere Schweizer Privatbanken immer noch in Familienbesitz, was eine gemeinsame Grundhaltung und Mentalität mit vielen Unternehmerkunden erzeugt. Im Hinblick auf die bedienten Kundensegmente, haben sich Schweizer Vermögensverwalter eine dominante und beinahe konkurrenzlose Position bei der Betreuung von sogenannten Ultra-High-Net-Worth-Familien, kurz UHNW, erarbeitet, also Familien mit einem Gesamtvermögen zwischen 10 und 50 Millionen Franken.


Die traditionellen Schweizer Leistungsversprechen sind für diese anspruchsvollen Kunden intakt und nach wie vor attraktiv, was sich nicht zuletzt in deutlich höheren Gewinnmargen von Schweizer Häusern im Vergleich zu reinen Onshore-Anbietern manifestiert: Während in Deutschland die Gewinnmargen traditioneller Privatbanken im Laufe der letzten Jahre auf durchschnittlich 6 Basispunkte geschrumpft sind, schwingen die der Schweizer Häuser schon seit Jahren um stabile 20.

Und hierbei liegt der geographische Schwerpunkt der Aktivitäten vieler etablierter Privatbanken weiterhin auf der Schweiz: So spielt für ausländische UHNW-Kunden die Verfügbarkeit von lokalen Marktzugängen häufig nur eine untergeordnete Rolle. Viele ausländische Kunden schätzen gerade die Buchungsmöglichkeit in der Schweiz, allen voran aus Gründen der Asset Protection, und verbinden ihre Bankgeschäfte zielgerichtet mit Reisen außerhalb ihres Heimatlandes.

Schweizer Wealth Manager und Private Banker reisen viel 

Gleichzeitig orientieren sich die Kundenbetreuer nach den geographischen Präferenzen ihrer Kunden und treffen diese in Zürich, London oder anderenorts. Bis heute ist die Reisetätigkeit der Schweizer Privatbankiers hoch. Und so überrascht vielleicht nicht, dass der Großteil der Standorte Schweizer Vermögensverwalter, nämlich rund 80 Prozent, auf Metropolen in der Schweiz (unter anderem Zürich, Genf, Lugano) und Europa (unter anderem London, Luxembourg, Mailand) entfällt.  

Quelle: Zeb Consulting

Und doch kristallisierten sich in den Gesprächen – trotz einer sehr wohlwollenden Einschätzung zur Zukunftsfähigkeit des Schweizer Modells – auch Zweifel heraus, ob die Schweiz mit den grundlegenden Veränderungen in der Branche Schritt halten können würde.