Unangefochtene Marktführer Das Cross-Border-Geschäft der Schweizer Vermögensverwalter

Nadine Hannemann links und Kathrin Nadenau rechts

Nadine Hannemann links und Kathrin Nadenau rechts: Das Beratungsunternehmen Zeb Consulting hat das Cross-Border-Geschäft Schweizer Vermögensverwalter analysiert. Foto: Zeb Consulting

Zum Zeitpunkt der Invasion Russlands in die Ukraine verwalteten Schweizer Banken circa 150 bis 200 Milliarden Schweizer Franken an russischen Kundengeldern. Auch wenn ein Teil dieser Vermögen zwischenzeitlich infolge der von der Schweiz übernommenen EU-Sanktionsbestimmungen vollständig eingefroren wurde, verdeutlichen diese aktuellen Zahlen die Relevanz der Schweiz als grenzüberschreitender Vermögensverwaltungs-Standort.

Schweiz profitiert mehr von internationalen Vermögenszuwächsen

Trotz der Abschaffung des Bankgeheimnisses ist die Schweiz immer noch der mit Abstand größte und bedeutsamste grenzüberschreitende Vermögensverwaltungs-Standort der Welt. Politische Stabilität, eine kontinuierlich hohe Qualität sowie lange Tradition in der Vermögensverwaltung unterstreichen die nachhaltige Relevanz der Schweiz für ausländische Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt der Sonderbericht der kürzlich von Zeb veröffentlichten Schweizer Private-Banking-Studie.

Grundlage des Sonderberichts bildete eine Interview-Reihe mit Vorständen zahlreicher Schweizer (Privat-)Banken über ihre Wahrnehmung zur Zukunft des Schweizer Cross-Border-Geschäfts, also des Geschäfts mit Kunden außerhalb der Schweiz. Die Interviews wurden im ersten Halbjahr 2021 geführt.


Im Gegensatz zu Onshore-Märkten wie Deutschland, profitiert die Schweiz stärker von demographischen Entwicklungen und Vermögenszuwächsen im Rest der Welt. Wächst die Anzahl der Millionäre in Europa heute um nur noch 2,3 Prozent, so tut sie es in Asien um 7,9 Prozent und in Nordamerika um 7,4 Prozent. Teile dieses Wachstums können Schweizer Banken, die insgesamt 2,3 Billionen Schweizer Franken für ausländische Privatkunden verwalten, durch ihre Stellung als global agierende Vermögensverwalter, praktisch „in-sourcen“. Da die von Schweizer Banken gemanagten Privatvermögen insgesamt bei rund 3,7 Billionen Schweizer Frankken liegen, entfallen also zwei Drittel auf Kundengelder aus dem Ausland.

Quelle: Zeb Consulting

Die von Zeb befragten Vorstände waren sich einig, dass die Schweiz als grenzüberschreitender Vermögensverwaltungs-Standort eine unbestrittene Vormachtstellung einnimmt – und diese noch weiter ausbauen wird. Hierbei schätzen Kunden vor allem das engagierte und qualitativ hochwertigere Wealth-Management-Angebot. Dieses zeichnet sich für viele Kunden insbesondere durch eine international breite Diversifikation der Investments sowie durch einen ganzheitlichen Ansatz in der Vermögensplanung aus.