Credit Suisse Global Wealth Report 2016 500 neue UHNWIs in Deutschland

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Sowohl die Zahl der Millionäre als auch der Menschen mit einem Vermögen größer als 30 Millionen US-Dollar (Ultra-High Net Worth Individuals, UHNWIs) in Deutschland stieg dabei deutlich an. So lebten 2016 rund 1,6 Millionen Millionäre in Deutschland, 44.000 mehr als im Jahr zuvor. Die Studienautoren erwarten hier in den kommenden Jahren einen rasanten Zuwachs: Bis 2021 soll die Zahl der Millionäre in Deutschland um 30 Prozent auf rund 2,1 Millionen zulegen.

Bei den UHNWIs lag Deutschland mit 6.100 Ultra-Hochvermögenden 2016 auf dem dritten Rang nach den USA und China. Dies entspricht einem Zuwachs um 500 UHNWIs im Vergleich zum Vorjahr. Bis 2021 wird die Zahl der UHNWIs in Europa voraussichtlich um rund 10.000 steigen, wovon rund 1.800 neue UHNWIs allein in Deutschland erwartet werden. Auch im Jahr 2021 würden damit weltweit die drittmeisten UHNWIs aus Deutschland stammen.



Bemerkenswert sind die Einbußen in Großbritannien. Durch das Brexit-Votum, das zu einem starken Verfall der Wechselkurse und des Aktienmarktes führte, verloren private Haushalte im Vereinigten Königreich deutlich an Vermögen.

„Bei den Brexit-Folgen denkt man meist an das Bruttosozialprodukt, aber auch die Folgen für das Vermögen der Privathaushalte muss man im Auge behalten. Seit der Brexit-Abstimmung ist das Vermögen der britischen Haushalte um 1,5 Billionen US-Dollar gesunken,“  sagt Michael O'Sullivan, Investmentchef der Division International Wealth Management bei der Credit Suisse. „Das Vermögen pro Erwachsenen ist seit Ende Juni bereits um  33.000 US-Dollar auf 289.000 US-Dollar gefallen. Tatsächlich sind, in US-Dollar gemessen, 406.000 Menschen in Großbritannien keine Millionäre mehr.“

Für Loris Centola, globaler Leiter Research in der Division International Wealth Management, sind die zweistelligen Wachstumsraten von vor der weltweiten Finanzkrise 2008 voraussichtlich endgültig vorbei: „Die Folgen der Rezession von 2008–2009 werden das Wachstum weiterhin stark belasten. Immer mehr deutet auf eine langfristige Stagnation hin. Die Entstehung einer multipolaren Welt, die von den Folgen des Brexit-Votums in Großbritannien und von der US-Präsidentschaftswahl bestätigt wird, dürfte diesen Trend noch verschärfen. Dies könnte dazu führen, dass ein geringeres Vermögenswachstum zum neuen Normalfall wird.“

Die Studie im englischen Original gibt es hier als pdf.

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