
Die Produktion von Smartphones und Autos stockt derzeit – und zwar aus ein und demselben Grund. Doch was haben Handy und Pkw gemeinsam? Beide benötigen massenhaft Computerchips. Und diese sind auf dem Weltmarkt aktuell rar.
„Schuld an dem Engpass ist zum einen die erhöhte Nachfrage nach elektronischen Geräten während der Lockdowns, zum anderen die rasche Erholung der Automobilbranche. Hier lag die Nachfrage noch im zweiten Quartal 2020 bei einem Fünftel des üblichen Niveaus, hat sich zuletzt aber wieder normalisiert“, erläutert Sophia Ferguson, Global Credit Lead Portfolio Manager. Außerdem belastet den Nachschub, dass nicht in ausreichendem Maß investiert wurde und einzelne Unternehmen aufgrund der hohen Forschungs- und Entwicklungskosten aus der Branche ausgestiegen sind.
Darüber hinaus haben sowohl die Chiphersteller als auch die Automobilproduzenten selbst nur begrenzte Vorräte. „Das zeigt, warum es so wichtig ist, bei der Verwaltung des Lagerbestands lieber auf Nummer sicher zu gehen, statt sich stur an das ‚Just in Time‘-Prinzip zu halten“, betont Ferguson.
Aufgrund der strukturellen Bedeutung der digitalen Wirtschaft und des zunehmenden Stellenwerts der Elektromobilität für den Wandel hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft sind Regierungen weltweit auf die Entwicklungen am Halbleitermarkt aufmerksam geworden. Jüngst haben sich 17 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union – darunter auch Deutschland – zusammengetan, um die notwendigen Chips für die Einführung von 5G zu bauen. In den USA warten Halbleiterhersteller dringend auf Gelder aus Fiskalprogrammen und China versucht, durch Steuervergünstigungen Anreize für Chipinnovationen zu schaffen.
Auswirkungen auf Unternehmensanleihen
Die wachsende Nachfrage nach Halbleitern ist nicht einfach nur die Folge der wiederanziehenden Wirtschaft. „Vielmehr spiegelt sie eine strukturelle Verschiebung hin zu einer digitalen und nachhaltigen Welt wider“, sagt Ferguson. Halbleiterunternehmen, die zuletzt steigende Gewinne vermeldeten, werden vom erhöhten Bedarf profitieren. „Bei Unternehmen, die derzeit unter den Chip-Engpässen leiden, werden die Auswirkungen für Emittenten mit Investment-Grade-Rating je nach Unternehmen und Sektor unterschiedlich ausfallen – was wiederum zeigt, wie wichtig die Titelauswahl ist.“
Automobilhersteller beispielsweise, die Chips aus Japan brauchen, wo die Engpässe nur minimal sind, werden voraussichtlich nur geringfügig von Produktionsstopps betroffen sein. Unternehmensführungen in einer Reihe von Sektoren, darunter die Automobilbranche und Technologie, haben zwar kurzfristige Probleme eingeräumt. Im Großen und Ganzen rechnen sie aber damit, dass sich die Dynamik von Angebot und Nachfrage bei Halbleitern später im Jahr wieder normalisieren wird.
„Für mich sind Halbleiterchips das Öl des 21. Jahrhunderts, denn sie sind entscheidend dafür, dass die digitale Wirtschaft funktioniert. Außerdem sind sie aufgrund ihrer Bedeutung für die Elektrifizierung der Automobilbranche essenziell für den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft“, hebt Sophia Ferguson die Bedeutung der kleinen Rechenmeister hervor.
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