Neuausrichtung Commerzbank strukturiert Wealth-Management-Standorte um

Fassade der Commerzbank-Filiale am Hamburger Jungfernstieg

Fassade der Commerzbank-Filiale am Hamburger Jungfernstieg: Hier dürften auch in Zukunft weiterhin Dienstleistungen aus dem Wealth Management angeboten werden. Foto: Imago Images / Waldmüller

Die Commerzbank hat die Zahl ihrer Standorte im Wealth Management um knapp 20 Prozent reduziert. Ein Sprecher der Commerzbank bestätigte gegenüber dem private banking magazin die Information, dass die Commerzbank rund 20 ihrer Anlaufpunkte für Kunden aus dem Wealth Management nicht mehr betreibt. Bis vor kurzem hatte die Commerzbank noch kommuniziert, an 105 Beratungsstellen Dienstleistungen aus dem Wealth Management anzubieten. Mittlerweile weist der Konzern nur noch 85 solcher Standorte aus, etwa auf der Onlinepräsenz.

Zuletzt vereinzelte Wechsel von Commerzbank-Wealth-Managern

Damit wird klar: Auch das Wealth Management ist zumindest indirekt von der konzernweiten Verschlankung betroffen, die im Januar 2021 bekannt gegeben wurde. Im Rahmen der vom Vorstandsvorsitzenden Manfred Knof vorangetriebenen „Strategie 2024“ wird die Zahl der Filialen deutlich reduziert, bis 2024 sollen nur 450 Niederlassungen übrigbleiben. Anfang 2021 lag die Zahl der Filialen noch bei 790. Während sich die Zahl der Standorte insgesamt also fast halbiert, ist der Einschnitt im Wealth Management mit gerade einmal 20 Prozent aber deutlich geringer. Auch die konzernweite Verkleinerung der Belegschaft um brutto etwa 10.000 Stellen dürfte am Wealth Management größtenteils vorbeigehen.

Denn von diesem Stellenabbau ist das Wealth Management nach Angaben eines Konzernsprechers nicht betroffen. Jüngst trotzdem bekannt gewordene Abgänge im Wealth Management seien im Zuge der Neuausrichtung und des allgemeinen Konzernumbaus ein „normaler Vorgang“. So wechselte etwa ein ehemaliges Team aus dem Wealth Management zur Merkur Privatbank in Darmstadt, zudem schlugen zwei Commerzbank-Eigengewächse beim Beratungsunternehmen Vermögensbutler auf. Die Commerzbank holte im Gegenzug ein achtköpfiges Team um Andreas Neumann von Lyxor zurück.


Die schon im Rahmen der „Strategie 2024“ bekanntgegebenen Wachstumspläne in der Betreuung vermögender und hochvermögender Kunden werden wohl trotzdem unverändert verfolgt: An insgesamt 220 Standorten sollen Mandanten und Unternehmer mit einem höheren Beratungsbedarf persönlich betreut werden, in 85 Filialen dann eben auch im Wealth Management. Erst vor kurzem hatte die Commerzbank zudem bekanntgegeben, mehrere zentrale Wealth-Management-Einheiten von Frankfurt nach Berlin zu verlegen.

Nach Informationen des private banking magazins liegt der Fokus im Wealth Management besonders auf UHNWIs: Die personellen Kapazitäten werden in diesem Bereich mit geeignetem Personal bis 2024 verdoppelt. Darüber hinaus sollen für das gesamte Wachstum in Wealth Management und Private Banking intern Positionen neu besetzt und Fortbildungen wie eine CFP-Zertifizierung angeboten werden. Letztere sollen perspektivisch über 50 Mitarbeiter jährlich belegen. Auch externe Zugänge wie das bereits verpflichtete Lyxor-Team seien weiterhin möglich.

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