Die Verantwortlichen Manager des Klimavest, einem Infrastrukturfonds der Commerz Real, haben erstmals eine Beteiligung in Höhe von rund sechs Prozent an der Düsseldorfer M31 Beteiligungsgesellschaft erworben. Damit gehört dem Fonds nun auch ein indirekter Anteil von circa 4,5 Prozent an dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion.
Jetziger Verkäufer der Anteile von rund sechs Prozent ist die Ärztliche Beteiligungsgesellschaft S.A. (AEBG), hinter der ein Konsortium von fünf Versorgungswerken unter Führung der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe steht. Die AEBG bleibt demnach auch nach dem Verkauf der Beteiligung größter Anteilseigner der M31. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Commerz Real gründete die M31 nach eigenen Angaben bereits 2011 für ein Konsortium von institutionellen Investoren. Über die Beteiligungsgesellschaft wurden 74,9 Prozent der Anteile an Amprion erworben. Verkäufer war der Stromkonzern RWE. Die Beteiligung wurde dann von der Commerz Real als Asset Manager über zehn Jahre lang betreut.
Der Fonds Klimavest wurde in Form eines European Long Term Investment Fund (Eltif) aufgelegt. „Klimavest ist damit der erste offene Fonds, über den Privatanleger in den für die Umsetzung der deutschen Energiewende so wichtigen Bereich des Stromnetzes und dessen Ausbau investieren können“, so Fondsmanager Timo Werner.
Stromnetzte benötigen Milliardeninvestitionen
Die Bilanzsumme von Amprion lag per Ende 2024 bei rund 17,6 Milliarden Euro, das betriebliche Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei rund 1,2 Milliarden Euro. „Der Netzausbau ist ein Schlüsselelement einer erfolgreichen Umsetzung der Energiewende und wird in den nächsten Jahren massiv vorangetrieben werden. Hierfür sind Milliarden-Investitionen nötig“, ergänzt Michael Henn, Global Head of Green Deal Infrastructure bei der Commerz Real
Mit der Beteiligung wollen die Verantwortlichen des Fonds langfristig in den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze in Deutschland investieren und erweitert das bisherige Portfolio aus Wind- und Solarparks um die Assetklasse Netzinfrastruktur.
Stromnetze sind laut Commerz Real eine hoch regulierte Assetklasse, die Investoren eine stabile Verzinsung auf das gebundene Kapital bietet. Diese wird von der Bundesnetzagentur regelmäßig überprüft und anhand objektiver Kriterien festgelegt.
Amprion ist den Angaben zufolge Betreiber des zweitlängsten deutschen Stromübertragungsnetzes von insgesamt rund 11.000 Kilometern im Westen und Südwesten Deutschlands. Zudem errichtet das Unternehmen mit Sitz in Dortmund demnach direkte Verbindungen zu Offshore-Windparks in der Nordsee und ist mit Stromnetzen in den Niederlanden, in Luxemburg, Frankreich, Österreich und der Schweiz verbunden.
Damit spiele das Unternehmen eine zentrale Rolle für das Gelingen der Energiewende in Deutschland und Europa. Bis Ende 2029 planen die Verantwortlichen von Amprion, circa 36,4 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung ihres Übertragungsstromnetzes zu investieren. Neben der M31 hält RWE Anteile von 25,1 Prozent an Amprion.