Investoren halten sich an den Privatmärkten derzeit zurück – vier von fünf Anlegern haben in den vergangenen 12 Monaten ihren bisherigen Fondsmanagern abgesagt, erneut mit ihnen zu investieren. Als Grund nannten 42 Prozent der Befragten die Wertentwicklung. Knapp 30 Prozent der institutionellen Investoren haben gerade nicht genug Kapital zur Verfügung, um abermals zu investieren. Die Ergebnisse stammen aus einer Analyse von Coller Capital, für die der Asset Manager verschiedene institutionelle Investoren befragt hat.
Institutionelle Investoren wollen vorerst nicht neu investieren
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Privatmärkte derzeit noch immer ein wenig stottern. Ganze 90 Prozent der befragten Investoren gibt an, dass ihre General Partner sie zuletzt darum baten, die Fristen für die Kapitalbeschaffung zu verlängern. Zwei Drittel der Investoren hatten Fonds in ihren Portfolios, die ihre Ziele verfehlten. Das beschäftigt die Investoren wohl soweit, als dass 88 Prozent auch in den kommenden zwölf Monaten Neuanlagen mit ihnen schon bekannten Fondsmanagern ablehnen wollen.
Weil die Großanleger aber meist trotzdem weiter in die Privatmärkte investieren wollen, schauen sie auch auf neue Anbieter. Am wichtigsten dabei für 98 Prozent: Die neuen General Partner sollten Fondsmanager beschäftigten, die einen überdurchschnittlich guten Track Record vorweisen können. Für 72 Prozent ist zudem wichtig, dass die neue Investmenteinheit ein Spin-out eines starken Teams ist.
Wie die Private-Equity-Asset-Manager künftig Werte schaffen können, da sind sich deren Investoren uneinig: 41 Prozent glauben, dass dabei Zukäufe auf Ebene der Portfoliounternehmen helfen dürften. Etwa 37 Prozent denken, dass die Fondsmanager die Portfoliounternehmen operativ verbessern können, um die Margen und dann auch die Wertentwicklung zu treiben. Der Rest der Investoren setzt darauf, dass die Umsätze organisch wachsen.
Außerdem wünschen sich zwei Drittel der institutionellen Anleger, dass die General Partner künftig transparenter werden, wenn es um deren geplante Kapitalabrufe und -ausschüttungen geht. Die Hälfte wünscht sich mehr Einblicke in die strategischen Entwicklungen innerhalb der Firma und in Details von Schlüsselinvestments. Und: Nur ein Drittel der Investoren glaubt, dass die aktuellen Zeitpläne ihrer General Partner realistisch sind.