Alternative Deal-Strukturen Co-Investments rücken zunehmend in den Fokus erfahrener Investoren

Frank Dornseifer (l.) und Sven Gralla vom Bundesverband Alternativer Investments

Frank Dornseifer (l.) und Sven Gralla vom Bundesverband Alternativer Investments: In Interviews hat der Verband Investoren und Asset Manager zum Thema Co-Investments befragt.

Alternative Investments gehören für institutionelle Investoren mittlerweile zum Mainstream. Durch die zunehmende Expertise und Erfahrung in diese Kapitalanlagen richtet sich der Blickwinkel der Investoren auch auf neue Zugangswege und Investitionsstrukturen. Dazu zählen Co-Investments – eine Investitionsart, die für immer mehr institutionelle Investoren relevant wird, wie die diesjährige BAI-Umfrage von rund 80 Investoren belegt, darunter Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke und mehr. Zu den bevorzugten Anlageklassen, in die über Co-Investments allokiert wird, zählen vor allem Private Equity, Infrastruktur und Immobilien, wobei auch Private Debt zunehmend Interesse erfährt.

Arten und Ausgestaltungsweisen von Co-Investments

Bei Co-Investments handelt es sich um direkte – typischerweise – Minderheitsbeteiligungen. Investoren tätigen diese entweder parallel zu einem Fonds, in dem sie auch investiert sind, sogenannte Sidecar Co-Investments. Oder die Beteiligungen erfolgen unabhängig von einem Fonds, sogenannte Direct Co-Investments. Außer durch diese direkten Ansätze können Investoren indirekt in Co-Investments investieren: über spezifische Co-Investment-Fonds oder auch alternative Investments (AIFs) mit Co-Investments als Substrategie respektive Beimischung. Hierbei unterscheiden sich die Formen durch den Involvierungsgrad der Investoren im Anlageprozess und durch das Verhältnis zum sogenannten Lead Investor. Die nachfolgende Grafik stellt die beiden direkteren Ansätze – Sidecar und Direct Co-Investments – schematisch dar.

  Quelle: BAI White Paper Co-Investments, Oktober 2020

Bei Sidecar Co-Investments werden Investoren des Fonds einzelne Investitionsopportunitäten zusätzlich zum Fondsinvestment angeboten. Die Investoren durchlaufen hier oft nur eine verkürzte Prüfung der Zielgesellschaft durch Informationen, die vom Asset Manager vorbereitet wurden. Der Weg von Angebot bis Investment dauert oftmals nur wenige Wochen. Direct Co-Investments hingegen, bei denen der Co-Investor nicht parallel am Fonds beteiligt ist, erfordern eine oftmals tiefere Prüfung der Zielgesellschaft und ebenfalls ein aktiveres Einbringen.