Aus der Nische Dank Niedrigzins, Inflation und ESG: CLOs übersteigen Marke von einer Billion US-Dollar

Inés Bartsch, Geschäftsführerin von CIS Asset Management

Inés Bartsch, Geschäftsführerin von CIS Asset Management: „CLOs werden oftmals aufgrund eines Mangels an Informationen abgestraft, obwohl die Fakten für die Vermögensklasse sprechen.“ Foto: CIS Asset Management

Aufgrund von Inflationssorgen und der Möglichkeit steigender Zinsen gewannen variabel verzinste Vermögensklassen an Attraktivität. Nach einer Untersuchung des US-Finanzdienstleistungsunternehmens Refinitiv Lipper verzeichneten Fonds hochverzinslicher Anleihen im Jahr 2021 Netto-Abflüsse in Höhe von 14,4 Milliarden US-Dollar und sogenannte Kreditfonds in dem gleichen Zeitraum Netto-Zuflüsse in Höhe von 29,3 Milliarden US-Dollar.

Der Markt für Collateralized Loan Obligations (CLOs), also besicherte Darlehensverpflichtungen, überschritt 2021 das Volumen von 1 Billion US-Dollar. Dies wurde nicht nur durch die variable Verzinsung erreicht, sondern auch aufgrund eines mit vergleichbaren Anlageklassen attraktiven Risiko-Ertragsprofils.

Im Folgenden wird die Historie sowie die Entwicklung des CLO Marktes beleuchtet.

So funktioniert ein CLO

CLOs ähneln von ihrer Struktur einer Bilanz. Das durchschnittliche Volumen eines CLOs beträgt cirka 500 Millionen US-Dollar. Auf der Vermögensseite des CLOs befindet sich ein diversifiziertes Portfolio aus hauptsächlich erstrangig besicherten Unternehmenskrediten der Bonität BB und tiefer, das von einem Expertenteam aktiv bewirtschaftet wird.


Auf der Finanzierungsseite des CLOs wird die Finanzierung des Portfolios tranchiert je nach Risikoprofil von AAA bis normalerweise BB sowie dem Eigenkapital (Equity) abgebildet. Alle gerateten Tranchen erhalten nach einer in den Vertragswerken vorgegeben Reihenfolge einen fixen Kupon über den entsprechenden Referenzzinssatz. Die AAA-Fremdkapitalgeber erhalten vorrangig die Zins- und Tilgungszahlungen, gefolgt von der jeweils nächsten untergeordneten Tranche. Die Eigenkapitalgeber werden nachrangig bedient, das heißt sie erhalten den verbleibenden Erlös.