Bereits seit längerer Zeit gibt es bei Knorr Bremse diverse Unklarheiten über die Machtverhältnisse im Konzern, der erstrangig Bremssysteme für Schienen- und Nutzfahrzeuge herstellt – und vor allem bei der Familienstiftung, die diesen zu 59 Prozent besitzt und somit für die Zukunfts-Strategie verantwortlich ist. Nun soll, wie das Manager Magazin berichtet, Theodor Weimer den Spitzenposten in der Familienstiftung besetzen und somit dieses Vakuum füllen.
Der 2021 verstorbene Patriarch Heinz Hermann Thiele hatte einst die Stella Vermögensverwaltung und die Stiftung gegründet, um sein auf gut 16 Milliarden Euro geschätztes Erbe zu bündeln und zu regeln. Zumindest bislang ging der eigentlich gut durchdachte Schritt mit der Stiftung aber nicht auf, da anscheinend das richtige Personal fehlte, um Familien- und Konzern-Managment an einem Strang ziehen zu lassen.
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Die Chancen dass Weimer, seit 2018 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse, die bislang ernüchternde Bilanz ins Gegenteil umkehren kann, stehen nicht schlecht. Zum einen hat er als Vorstand der Familienstiftung genug Macht, nämlich besagte 59 Prozent der Aktien, hinter sich und sitzt im Präsidium. Zum anderen hat er sein Können in seiner bisherigen Karriere mit leitenden Funktionen unter anderem bei der Unicredit Bank, Goldman Sachs und den Beratungsgesellschaften McKinsey und Bain & Company diverse Male unter Beweis gestellt.