Chancen und Gebühren im Blick Was bei Private Equity zu beachten ist

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Zudem zeigt die Praxis, dass Mandanten bevorzugt Investments begleiten, in die die Geschäftsführer des Family Offices selbst investieren. Dann ist offensichtlich, dass das Geschäftsmodell, die Firma und das Management eingehend geprüft wurden und eine Interessengleichheit besteht. Unbekanntes Terrain sollte man auf jeden Fall auch bei den indirekten Investments meiden.

Solche Blackbox-Anlagen kann man umgehen, indem ein Fonds schon erste Beteiligungen an Unternehmen getätigt hat und Family-Office-Mandanten erst im sogenannten Second oder Final Closing investieren. Und es gibt weitere triftige Gründe, warum sich Family Offices für Vermögende anbieten, um über sie in Private Equity zu investieren, etwa deren Treuhandfunktion.

Zum einen lässt sich so ein hohes Maß an Diskretion wahren. Im Investitionsvehikel ist dann nicht offengelegt, wer das Kapital gegeben hat. Zum anderen erlaubt dieses Konstrukt auch Einstiegssummen, die sich auf einem mittleren sechsstelligen Niveau bewegen können – durchaus Summen, die eine möglichst breite Streuung über die eher risikoreiche Anlageklasse ermöglichen.

Vorteilhaft ist auch, dass das Family Office durch Pooling mehrerer Mandanten eine größere Vertretungsmacht im Unternehmen oder Fonds haben kann, um Anlegerinteressen zu verteidigen.

Zu guter Letzt ist auch die Kostentransparenz ein wichtiges Argument. Mit einem klaren Konzept können Family Offices den Wunsch ihrer Mandanten nach höheren Renditen aus Private-Equity-Investments besser realisieren.

Augenfällig ist, dass sich selbst bei einem indirekten Investment nur ein Fondsmanager zwischen dem Family Office und dem Unternehmen befindet, ganz zu schweigen von den niedrigen Kosten, die anfallen, wenn das Family Office direkt in ein Unternehmen investiert.

 

Über den Autor: Philipp Lennertz gründete im April 2015 das Family Office Lennertz & Co. und ist dort geschäftsführender Gesellschafter. Von 2010 bis 2015 war er Mitglied der Geschäftsleitung beim Hamburger Family Office Spudy & Co. sowie zuvor mehrere Jahre beim Family Office UBS Sauerborn tätig.

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