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Chancen bei Zulieferern E-Mobilität elektrisiert

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China dominiert den Weltmarkt

Vorreiter bei der E-Mobilität bleibt vorerst aber China. Staatliche Fördermaßnahmen haben den Absatz von E-Fahrzeugen im Jahr 2016 auf 352.000 angeschoben, womit China vor Europa (207.000 Autos) und den USA (159.000) lag. Schon von 2019 an müssen Autohersteller in China verpflichtende Mindestziele für den Anteil alternativer Antriebe einhalten: 2019 sollen die Autobauer eine Zehn-Prozent-Quote erfüllen, 2020 steigt diese auf zwölf Prozent. Ziel der Regierung ist es, dass im Jahr 2025 Elektro- inklusive Hybridfahrzeuge 20 Prozent des Absatzes ausmachen.

Rasanter Wachstumsmarkt mit vielen Branchen

Obwohl hierzulande der Verkauf von E-Autos vorerst nur schleppend vorankommt, sagen Experten für den Weltmarkt ein rasantes Wachstum voraus. UBS-Analysten zufolge soll der Absatz von E-Autos inklusive Hybriden bis 2025 auf 14,2 Millionen Neufahrzeuge steigen – ein Anteil von 13,7 Prozent am Gesamtmarkt (2016: 0,8 Prozent). Angesichts des prognostizierten Zuwachses stehen etliche Branchen vor hervorragenden Geschäftsperspektiven.

Der Autozulieferer Continental hat in den vergangenen Jahren mehr als eine Milliarde Euro in Elektromobilität investiert. Vorstandschef Elmar Degenhart hat kürzlich einen neuen Achsantrieb vorgestellt, der 2019 in Serie gehen soll: „Unser Achsantrieb vereint Motor, Getriebe und Elektronik in einem einzigen Modul“, erklärt Degenhart. Auch bei Continental sind die Ambitionen groß. Mit Komponenten und Systemen für Elektroautos soll künftig ein viel höherer Umsatz pro Fahrzeug erzielt werden als mit Lösungen für Verbrennungsantriebe. Die Wettbewerber Valeo (Frankreich) und Delphi (USA) kommen ebenfalls mit Innovationen auf den Markt.

Profiteure vom Elektroauto-Boom könnten zudem die Halbleiterhersteller sein. Elektroautos werden Chips im Wert von 430 Euro und mehr enthalten, und damit ein Vielfaches im Vergleich zu 40 bis 85 Euro bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Firmen wie etwa Infineon können sich damit ein erhebliches Wachstumspotenzial erschließen. Infineon war 2016 mit einem Marktanteil von 10,7 Prozent der weltweit zweitgrößte Produzent auf dem 25 Milliarden Euro schweren Markt von Halbleitern für Autos, hinter dem Branchenprimus NXP mit 14 Prozent, zeigt eine Studie. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2016/17 steuerte der Autobereich bereits 43 Prozent der Konzernerlöse des DAX-Konzerns bei. Beim US-Konkurrenten Texas Instruments ist der Anteil zuletzt auf knapp 20 Prozent gestiegen.

Verlagerung des Batteriemarkts nach China

Auch bei den Batterieherstellern nimmt der Wettbewerbsdruck zu. Zu den wichtigsten  Produzenten gehört neben dem japanischen Konzern Panasonic auch Tesla. Die beiden Partner betreiben gemeinsam die „Gigafactory“ im US-Bundesstaat Nevada. Zudem stocken die südkoreanischen Firmen LG Chem und Samsung SDI ihre Kapazitäten kräftig auf. LG Chem baut im polnischen Breslau Europas bislang größtes Werk, das ab 2018 jährlich 100.000 Fahrzeug-Akkus liefern soll.

Dennoch verlagert sich die weltweite Batterieherstellung zusehends nach China. Das Land hat inzwischen einen größeren Marktanteil als Japan und will ihn bis 2020 auf 70 Prozent steigern. Branchenprimus in dem Land ist der Hersteller von Elektroautos und Batterien BYD. Einer der Herausforderer ist die heimische Firma CATL, die ihre Kapazitäten bis 2020 mehr als versechsfachen will. „Zwar werden in den nächsten Jahren mit Panasonic/Sanyo und LG Chem die zwei weltweit größten Zellenhersteller aus Japan und Korea kommen, in Summe werden die meisten Batteriezellen aber nach wie vor aus China stammen. Hierbei sind als größte Hersteller BYD, CATL, Lishen und Wanxiang zu nennen“, beobachtet die Beratungsgesellschaft Roland Berger.