Immobilienexperte sieht Chancen Rasche Erholung der Wirtschaft ist möglich

Seite 2 / 3

Aktivitäten nehmen ab

In Europa stehen wir offensichtlich am Ende eines Immobilienzyklus, der seit 2012 andauert. Mit den beispiellosen Lockdowns und Restriktionen ist im 2. Quartal eine sehr tiefe Rezession zu erwarten. Das Einzige, worauf wir hoffen können, ist, dass diese Maßnahmen nur von kurzer Dauer sein werden. Für den Immobiliensektor bedeutet dies, dass Deals auf Eis gelegt werden oder gänzlich zu scheitern drohen, da Besichtigungen und Begutachtungen in diesem Umfeld verständlicherweise unglaublich schwierig sind.

Zwar müssen keine Mieten gezahlt werden, aber nach der Politik der Regierungen sind Darlehensrückzahlungen nach wie vor fällig. Dies zeigt, wie herausfordernd diese Krise aus wirtschaftspolitischer Sicht ist. Die Reaktion der Branche war sicherlich gemäßigt, und die Märkte scheinen im Vergleich zu 2008 besser auf diesen Abschwung vorbereitet gewesen zu sein. Dennoch lässt unsere Analyse den Schluss zu, dass angesichts des Ausgangspunkts und des Ausmaßes dieser Krise ein Wertverlust von 25 Prozent möglich ist. Die größten Risiken auf kurze Sicht sind mit Immobilien verbunden, die mit großen Personengruppen zu tun haben – wie Hotels, Einzelhandel und flexiblen Bürokonzepten. 

Es gibt jedoch einige unterstützende Faktoren. Europa ist mit niedrigen Zinssätzen in diese Krise hineingegangen, was für einen Abschwung ungewöhnlich ist. Gleichzeitig gibt es auch ein geringes Angebotswachstum. Was die besser geschützten Bereiche betrifft, so sind Wohnimmobilien typischerweise am wenigsten volatil. Gegenwärtig gibt es eine beträchtliche staatliche Unterstützung, sowie eine Politik der sozialen Sicherheit, die den Mietern hilft. Ein Beispiel dafür ist die Stundung von Mieten.

Was die Logistik betrifft, so ist sie nicht immun gegen den Abschwung, da die Lieferketten unter Druck stehen und die Nachfragekanäle beeinträchtigt wurden. Dies könnte jedoch den Trend zum Online-Einzelhandel beschleunigen und in der Zukunft einen Bedarf an größeren Lieferketten und damit Logistikimmobilien schaffen.