Chan Zuckerberg Initiative „Heldentaten kann man von der Milliarden-Spende noch nicht erwarten“

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Ist bereits klar, wie die Chan Zuckerberg Initiative philanthropisch aktiv werden soll?

Seifart: Nein, noch nicht allzu viel. Angekündigt sind Projekte aus den Bereichen personalisiertes Lernen, Medizin und dem Themenkomplex „connecting people and building strong communities“. Zu den letzten beiden Aspekten fehlt mir im Moment noch die Phantasie, was da an konkreten Projekten genau kommen mag. Entsprechend dem Background steht die Vermutung nahe, dass Internet-Projekte wahrscheinlich sind.

Soviel ist aber sicher, Heldentaten kann man im Moment noch nicht erwarten. Zunächst müssen erst einmal überhaupt Erträge erwirtschaftet werden, um überhaupt Ausgaben tätigen zu können. Mit einer Facebook-Aktie an sich kann man nichts für den guten Zweck bewirken.

Der schwierigste Teil ist aber, so großvolumige Projekte mit einem entsprechenden fachlichen Anspruch zu kreieren, umzusetzen und zu evaluieren, damit man eine seriöse Aussage dazu treffen kann. Zuckerberg hat diesbezüglich auch schon Lehrgeld mit nicht wunschgemäß funktionierenden Projekten zahlen müssen. So hat er in Vergangenheit der Stadt Newark 100 Millionen Dollar zur Verbesserung des Schulsystems zur Verfügung gestellt. Dem Vernehmen nach soll das Projekt aber keine Verbesserung gebracht haben. Sie sehen: Geld im gemeinnützigen Bereich auszugeben, ist nicht unbedingt leichter als es zu verwalten.


Über den Interviewten:
Jörg Seifart ist Gründer und Geschäftsführer der Gesellschaft für das Stiftungswesen mit Sitz in Düsseldorf. Als Volljurist mit vertieften Kenntnissen in Betriebswirtschaft und Projektmanagement sowie Journalismus und Politik gilt er als Experte für komplexe Fragestellungen rund um das Stiftungswesen.

Veranstaltungshinweis:
Seminar: Stiftungen erfolgreich in der Vermögensanlage beraten

Termin Düsseldorf (Modul 1): 25. Februar 2016, 9 bis 17 Uhr

Termin Düsseldorf (Modul 2): 3. März 2016, 9 bis 17 Uhr (Teilnahme an Modul 1 erforderlich)

Preis: 835 Euro (Normalpreis), 30 Prozent Rabatt für Newsletter- und/oder Print-Abonnenten vom private banking magazin sowie Teilnehmern der private banking kongresse

Referenten: Dr. Stefan Fritz, Leiter des Stiftungsmanagement der Hypovereinsbank/Unicredit Bank; Dieter Lehmann, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Vermögensanlage der Volkswagenstiftung (nur Modul 2); Jörg Seifart, geschäftsführender Gesellschafter der Gesellschaft für das Stiftungswesen

Credits (die Veranstaltungsmodule sind beim FPSB Deutschland registriert): 6,0 CPD-Credits (für jedes Modul)

Zur Anmeldung geht es hier.

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