Stimmung hellt sich auf Zwei Drittel der Immobilieninvestoren wollen 2025 mehr Geld in die Hand nehmen

Kai Mende (L) und Jan Linsin von CBRE

Kai Mende (L) und Jan Linsin von CBRE haben für ihren Marktausblick mehr als 100 Immobilieninvestoren befragt. Foto: CBRE

Der deutsche Immobilieninvestmentmarkt könnte 2025 wieder Fahrt aufnehmen. Laut einer aktuellen CBRE-Umfrage planen 67 Prozent der befragten deutschen Investoren, ihre Investments in diesem Jahr zu erhöhen. Weitere 27 Prozent wollen ihr Ankaufsvolumen zumindest stabil halten.

Ein Blick auf die Zahlen des vergangenen Jahres gibt den Investoren recht. Das Transaktionsvolumen erreichte laut CBRE-Marktreport 2024 einen Wert von 34,3 Milliarden Euro – ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark zog das Geschäft zum Jahresende an: Das vierte Quartal lag mit 12,4 Milliarden Euro 52 Prozent über dem Vorquartal.

„Die Stimmung bei den deutschen Investoren hat sich spürbar aufgehellt“, sagt Kai Mende, CEO von CBRE Deutschland. Auch auf der Verkäuferseite kommt Bewegung in den Markt: Drei Viertel der Befragten erwarten stabile oder steigende Verkaufsaktivitäten. Für die Studie befragte CBRE im November 2024 Vertreter von 161 deutschen Immobilieninvestoren.

Bei den einzelnen Assetklassen zeigen sich im vergangenen Jahr unterschiedliche Dynamiken im Markt. Während Segmente wie Industrie-, Einzelhandels- und Büroimmobilien im Vergleich zum Vorjahr leicht anstiegen, zog das Investmentvolumen bei Wohnimmobilien deutlich auf knapp 9 Milliarden Euro an. Die geringsten Volumina verzeichneten Hotel- und Gesundheitsimmobilien mit jeweils unter 2 Milliarden Euro – Segmente, die als Spezialimmobilien traditionell ein kleineres Marktvolumen aufweisen.

Investmentvolumen nach Assetklassen: Wohnimmobilien führten 2024 mit knapp 9 Milliarden Euro das Ranking an, gefolgt von Industrie- und Einzelhandelsimmobilien.

Wohnimmobilien bleiben mit 37 Prozent auch das beliebteste Segment der Investoren für 2025. Es folgen Logistikimmobilien mit 27 Prozent und Büroimmobilien mit im Vergleich zum Vorjahr unveränderten 22 Prozent. Auch Einzelhandels- und Hotelimmobilien gewinnen an Attraktivität.

Investoren bereit Verkaufspreise zu überbieten

Ein wichtiges Signal dafür, dass sich der Markt belebt: Bei Wohn-, Logistik- und Hotelimmobilien sind die meisten Investoren bereit, die aufgerufenen Verkaufspreise zu überbieten. „Diese Entwicklung ist entscheidend für einen gut laufenden Markt“, so Jan Linsin, Leiter des Researchbereichs bei CBRE Deutschland. Die Preisdifferenz zwischen Käufern und Verkäufern hatte den Markt seit der Zinswende stark ausgebremst.

 

Alternative Segmente wie studentisches Wohnen, Rechenzentren und Seniorenwohnen stehen bei 62 Prozent der Investoren auf dem Einkaufszettel. Regional liegt Berlin im Fokus, gefolgt von London, München, Frankfurt und Hamburg.

Nachhaltigkeit spielt für über 90 Prozent der Befragten eine wichtige Rolle bei Investitionsentscheidungen. Die meisten Investoren haben bereits Kapital für energetische Modernisierungen reserviert.

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