Capgemini World Wealth Report 2018 Wealth Management steht vor gewaltiger Disruption

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An dritter Position findet sich die einzige wirkliche Veränderung: Mit einem um fast drei Prozent höheren Anteil von rund 17 Prozent rangieren Immobilien nun vor Fixed Income und alternativen Investments.

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Die Konzentration der Assets bei einem Haupt-Wealth-Manager nimmt weiter zu. Zwar nutzen HNWIs noch immer verschiedene Vermögensverwalter. Waren es 2014 pro Hochvermögendem im Schnitt 2,6 Wealth Manager, zeugt der auf 2,2 gesunkene Wert 2017 jedoch von einem Trend zur Konsolidierung.

Motive für Geschäftsbeziehungen zu mehr als einem Wealth Manager sind der Studie zufolge zum einen die Spezialisierung der Häuser, zum anderen die Sorge um den möglichen Bankrott von Dienstleistern. Eine Rolle spielt sicher aber auch der Hebel, der HNWIs mit mehreren Wealth Managern beim Aushandeln besserer Konditionen zur Verfügung steht.

Diskrepanz zwischen Rendite- und Zufriedenheitplus

Zwar haben die Zufriedenheitswerte von einem niedrigen Niveau ausgehend in den vergangenen Jahren jeweils sprunghaft um 6 bis 7 Prozent zugelegt. Setzt man diesen Zuwachs jedoch ins Verhältnis zum Renditeplus, offenbart sich eine Diskrepanz: Absolut überschreitet nur die Zufriedenheit der Nordamerikaner mit ihrem Wealth Manager die kritische Schwelle von 70 Prozent, während die Europäer trotz der mit 11 Prozent deutlichsten Zunahme im Vergleich zum Vorjahr nur zu gut 63 Prozent zufrieden mit ihrem Dienstleister sind. 

In dieselbe Richtung deuten die Werte beim Verhältnis zum Wealth Manager in persona: Lediglich 55 Prozent der HNWIs weltweit fühlten sich 2017 stark an ihren persönlichen Berater gebunden. Weil aber zugleich der Wunsch nach persönlicher Beratung angesichts einer fast unüberschauberen Produkt- und Angebotsvielfalt stetig zunimmt, sehen die Studienautoren im Stärken der persönlichen Beziehung zum Kunden eine Chance, für mehr Zufriedenheit bei der Klientel zu sorgen.

Aufreger Kryptowährungen

Für den Aufreger 2017 haben auch unter HNWIs Kryptowährungen gesorgt. Weltweit zeigten immerhin 29 Prozent starkes Interesse an Bitcoin, Ethereum und Co., 27 Prozent waren zumindest interessiert. Allerdings haben nur 34 Prozent der Befragten etwas von ihrem Wealth Manager zum Krypto-Thema gehört. Letztere üben verständlicherweise Zurückhaltung, bis die Materie besser verstanden ist, müssen laut Studie aber aufpassen, beim Thema Kryptowährungen nicht abgehängt zu werden.