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Maßgeschneiderte Krebstherapien Candriam erschließt den Zugang zur Krebsforschung

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Proteinabbau – Abtötung der Krebszellen von innen

Unser Körper produziert und beseitigt ständig eine Vielzahl von Proteinen. Die Proteine, die unseren Körper ausmachen, bleiben nicht für immer dort, sie werden konsequent recycelt, sobald sie das Ende ihres Lebens erreicht haben. Bei diesem Prozess werden Proteine zunächst mit einem Marker namens Ubiquitin für den Abbau markiert und dann in einer Art Abfallbehälterstruktur, dem Proteasom, abgebaut. Dies wird als Proteinabbau bezeichnet.

Wissenschaftler haben eine neue Art der Behandlung auf der Grundlage des Proteinabbaus geschaffen. Sie verwendet den Ubiquitin-Proteasom-Prozess unseres Körpers, um die Proteine zu entfernen, die für die einwandfreie Funktion von Krebszellen unerlässlich sind.

Derzeit werden mehrere Arten solcher Moleküle (engl.: „Protein Degrader“) in klinischen Studien untersucht, um festzustellen, ob sie zur Behandlung von Brust- und Prostatakrebs sowie Lymphomen eingesetzt werden können. Außerdem gibt es frühe klinische Studien, um Proteinabbaumechanismen für Melanome sowie Lungen-, Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln. In jüngster Zeit ist diese neue Medikamentenklasse sowohl bei großen Pharmaunternehmen als auch bei kleineren Akteuren auf enormes Interesse gestoßen.

Führend auf diesem Gebiet sind mehrere kleine, relativ junge Unternehmen, die sich ausschließlich auf diesen Bereich konzentrieren, wie beispielsweise Arvinas, Nurix und C4 Theraputics. Sie arbeiten daran, „Degrader“ für viele verschiedene Krebsarten zu entwickeln. Einige dieser Krebsarten wurden bisher als nicht behandelbar angesehen, während andere derzeit mit verschiedenen anderen Therapien behandelt werden, jedoch nicht ohne Probleme wie Medikamentenresistenz, Mutationen innerhalb der Krebszellen und Krankheitsprogression. Moleküle für den gezielten Proteinabbau könnten möglicherweise alle diese Einschränkungen überwinden: Ziel ist es, Krebsbehandlungen zu entwickeln, die in der Lage sind, die Proteine anzubauen, die normalerweise außerhalb der Reichweite anderer Medikamente liegen.

Wie sehen die Perspektiven aus?

Dank der zunehmenden wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Funktionsweise von Krebszellen gibt es viele potenzielle neue Therapien, die in naher Zukunft die derzeitigen Behandlungsstandards verbessern könnten. Die Anzahl der Einleitungen klinischer Studien in der Onkologie hat sich in den vergangenen zehn Jahren etwa verdoppelt und mit 1.600 Studien, die im Jahr 2020 begonnen haben, einen historischen Höchststand erreicht. Die Fortschritte in klinischen Studien führen jedes Jahr zu Dutzenden von einzigartigen neuen Behandlungen. Beispiele dafür sind extrem zielgerichtete Enzymhemmer, Antikörper-Immuntherapien und Zelltherapien, bei denen patienteneigene Immunzellen entnommen, im Labor modifiziert und dem Körper des Patienten wieder zugeführt werden, um die Krebszellen zu bekämpfen. Es entstehen regelmäßig neue Klassen von Therapeutika wie beispielsweise „Protein degraders“, die die Toolbox von bereits zugelassenen Behandlungen ergänzen.

Unser Team wendet seine hochspezialisierte Expertise und eine gründliche Analyse an, um ein breites Spektrum an laufenden Entwicklungen von onkologischen Medikamenten genau zu verfolgen und die Unternehmen anzuvisieren, die von den möglichen Erfolgen in diesem Bereich profitieren dürften.

Candriam unterstützt das PrecISion Medecine Institut für Onkologie (PRISM), ein Konsortium, das sich aus dem Gustave-Roussy Institut, der Central Supelec Engineering School, der Universität Paris-Saclay und dem INSERM zusammensetzt. Seine Arbeiten konzentrieren sich auf molekulare Analysen, um genau zu verstehen, welcher molekulare Mechanismus bei jedem Patienten, bei dem das Risiko besteht, an Krebs zu sterben, für das Fortschreiten der Krebserkrankung verantwortlich ist. Das ist die sogenannte Krebsmodellierung, und sie kann, wenn sie erfolgreich ist, langfristig etwa 200.000 Leben pro Jahr retten.

Ein Interview mit Professor Fabrice André, Forschungsleiter am Gustave Roussy Cancer Center, können Sie hier ansehen. Der Onkologe ist auf Brustkrebs spezialisiert und Professor für Medizin an der Universität Paris-Saclay.

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