Institutionelle Investoren haben ihre Gelder in den vergangenen Jahren vermehrt aus Mandaten in Spezialfonds umgeschichtet. Fondsgesellschaften verwalteten für institutionelle deutsche Kunden zum Jahresende 2021 rund 2,8 Billionen Euro in Spezialfonds und Mandaten, davon entfielen mehr als drei Viertel auf Spezialfonds und knapp ein Viertel auf Mandate. Das geht aus dem Jahrbuch des Deutschen Fondsverbands BVI hervor.
Von Anfang 2017 bis Ende 2021 seien aus Mandaten insgesamt 83 Milliarden Euro abgeflossen, während offene Spezialfonds Nettozuflüsse von annähernd 500 Milliarden Euro verbucht hätten. Ein Teil dieser Zuflüsse kam aus Mandatsabflüssen.
Die größte Anlegergruppe bei Spezialfonds sind laut den BVI-Zahlen Altersvorsorgeeinrichtungen mit über 685 Milliarden Euro, einem Anteil von 31 Prozent am Gesamtvermögen. Das entspreche einem Plus von mehr als 70 Prozent seit 2016 und jährlichen Mittelzuflüssen von rund 40 Milliarden Euro. Hintergrund sei vor allem die Notwendigkeit zur Altersvorsorge und die gute Arbeitsmarktlage der letzten Jahre.
Auf dem zweiten Platz folgen laut dem BVI Versicherungsgesellschaften mit 665 Milliarden Euro und einem Plus von rund einem Viertel in den vergangenen fünf Jahren.
Nicht nur die Anleger, auch die Zusammensetzung der Spezialfonds selbst hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Laut dem BVI haben institutionelle Anleger ihre Anlagestrategien an das Niedrigzinsumfeld angepasst. Öffentliche Anleihen und Bankanleihen hätten 2011 noch 44 Prozent des Wertpapiervermögens ausgemacht. Ende 2021 lag ihr Anteil bei einem Viertel. Gestiegen sei hingegen der Aktienanteil von elf auf 16 Prozent. Auch der Anteil von Zielfonds wie ETFs ist den BVI-Zahlen zufolge von 14 auf 26 Prozent gewachsen.