BVDS-Bericht 2016 Deutsche Stiftungen zunehmend unter Druck

Michael Göring (l.), Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Generalsekretär Felix Oldenburg

Michael Göring (l.), Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Generalsekretär Felix Oldenburg

Deutschlands Stiftungen stehen in Zeiten anhaltender Niedrigzinsen zunehmend unter Druck. Wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen auf seiner Jahrespressekonferenz bekannt gab, erwarten laut einer Befragung seines Stiftungspanels nur noch zwei Drittel der Stiftungen Renditen oberhalb der prognostizierten Jahresinflationsrate. Dabei trifft die Ertragskrise kleine Stiftungen mit einem Vermögen von unter 1 Million Euro besonders hart: Hier rechnen nur noch ein Drittel der befragten Stiftungen mit Renditen über dem diesjährigen zu erwartenden Inflationsniveau.

„Die Lage ist ernst – aber Stiftungen sind in ihrer Wirkung nicht vom Kapitalmarkt abhängig“, sagt Felix Oldenburg, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. „Die anhaltende Niedrigzinsphase führt den deutschen Stiftungssektor in eine neue Phase des Stiftungswirkens. Die Vorbilder für ertragreiche, nachhaltige und wirkungsorientierte Investitionen sind da. Damit mehr Stiftungen diesen Beispielen folgen können, muss die Bundesregierung jetzt aber die Reform des Stiftungsrechts zügig umsetzen“, fordert Oldenburg.

Stiftungswachstum ungebremst

Trotz der verschärften Ertragssituation setzt sich das Stiftungswachstum weiter fort. Allein 582 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts sind 2016 neu errichtet worden und lassen die Zahl der Stiftungen in Deutschland auf 22.806 steigen. Das Wachstum ist damit stabil und auf Vorjahresniveau (583 Neugründungen in 2015).

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Die Wachstumsquote liegt bundesweit bei 2,4 Prozent. Besonders die östlichen Bundesländer zeigen sich dynamisch: In Brandenburg (5,5 Prozent), Sachsen (3,7 Prozent) und Thüringen (2,9 Prozent) liegt die Wachstumsquote über dem Durchschnitt.