Knapp 30 Milliarden Euro schwer Bund macht Pensionsfonds nachhaltiger

Silke Stremlau vom Versicherer Hannoversche Kassen

Silke Stremlau vom Versicherer Hannoversche Kassen: Die Managerin ist eines von 38 Mitgliedern des Sustainable-Finance-Beirats der Bundesregierung Foto: Imago Images / Jürgen Heinrich

Im Frühjahr 2021 hat die Bundesrepublik Deutschland eine Sustainable-Finance-Strategie angekündigt. Nun wurden drei Dienstleister für Climate-Transition-Indizes gewählt. Euronext entwickelte  für vier Sondervermögen den ESG-Index, zusammen mit Moody’s und Imug. Bei dem Sondervermögen handelt es sich um die Versorgungsrücklage und Versorgungsfonds des Bundes, den Versorgungsfonds der Bundesagentur für Arbeit und den Vorsorgefonds der sozialen Pflegeversicherung.

Das Volumen der Aktieninvestments der Pensionsfonds umfasst perspektivisch 30 Prozent der Mittel, was rund 9 Milliarden Euro sind. Die Aktieninvestments des Bundespensionsfonds werden schrittweise an zwei Nachhaltigkeitsindizes ausgerichtet. Anfang Mai hatte der Bund bekanntgegeben, dass für einen Teil der Aktieninvestments der neu kreierte S&P ESG Eurozone 60 Bund-SV Index ausgewählt wurde. Der zweite Index ist der jetzt vorgestellte Euronext V.E ESG World 75, der das Ziel hat, Aktieninvestitionen zu verwalten, indem er 75 Unternehmen in sechs Ländern außerhalb der Eurozone abbildet.


„Der heutige Index-Launch ist ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung nachhaltiger Aktieninvestments der Bundesregierung. Als Spezialist für maßgeschneiderte nachhaltige Anlagelösungen fühlen wir uns bei Imug Rating geehrt, den Bund gemeinsam mit Euronext und VE, Teil von Moody‘s ESG Solutions, auf diesem Weg begleiten zu dürfen“, sagt Axel Wilhelm, Geschäftsführer von Imug Rating.

Der Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung sprach sich in seinem Abschlussbericht dafür aus, öffentliche Emissionen und Kapitalanlagen nachhaltig auszugestalten. Vor allem wird Handlungsbedarf in einer verbesserten Koordination der Ansätze von Bund und Ländern in einem deutlicher artikulierten Selbstverständnis als aktiver Investor gesehen. Der Beirat fordert für staatliche Kapitalanlagen ein ambitioniertes Konzept für die Anlagepolitik der Sondervermögen des Bundes und die verbindliche Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien.

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