Die Anwesenheit von Mitarbeitern im Büro ist für deutsche Banken und Finanzdienstleister ein wichtiges Kriterium bei Beförderungsentscheidungen. Das geht aus einer Umfrage des Personaldienstleisters Robert Half hervor, über die „Bloomberg“ berichtet. Unter 100 Arbeitgebern der Branche sehen demnach 74 Prozent der Befragten einen signifikanten Zusammenhang zwischen Büropräsenz und Aufstiegschancen. Ein Viertel der Arbeitgeber stimmt dieser Aussage sogar „stark“ zu. Nur 6 Prozent widersprachen dem.
Deutsche Banken ringen mit Homeoffice-Regelungen
Trotz dieser Einschätzung halten viele Finanzinstitute in Deutschland an hybriden Arbeitsmodellen fest. Die Helaba orientiert sich laut dem Bloomberg-Bericht an einer 50-Prozent-Präsenz. Die DZ Bank verzichtet nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden Cornelius Riese komplett auf Quoten und setzt auf teamindividuelle Lösungen.
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hatte Anfang des Jahres eine höhere Büropräsenz von Mitarbeitern eingefordert und sich für restriktivere Homeoffice-Regeln eingesetzt. Nach einem Einwand des Betriebsrates blieb die alte Quote von bis zu 60 Prozent aber vorerst bestehen. Auch die Commerzbank hatte feste Homeoffice-Quoten für ihre Angestellten geplant, diese Pläne letztlich aber wieder für eine flexiblere Lösung verworfen.
Eine Beschäftigtenbefragung des Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass hybride Arbeitsformen dank höherer Autonomie und Flexibilität gesundheitsfördernd seien und die Zufriedenheit der Angestellten erhöhen würden. In den USA zeichnet sich derweil ein gegenläufiger Trend ab: Dort müssen Bankmitarbeiter teilweise wieder fünf Tage pro Woche ins Büro kommen.