Die britische Regierung will das Pensionsvermögen im Land von rund 1,56 Billionen Euro in acht Megafonds bündeln. Von der „größten Pensionsreform in Jahrzehnten“ erhofft sich Schatzkanzlerin Rachel Reeves mehrere Vorteile. Die acht Fonds sollen jeweils mindestens 25 Milliarden Euro schwer sein. Dadurch sollen sie mehr zum Wirtschaftswachstum beitragen.
Gegenüber „Bloomberg“erklärte Reeves, dass die Pensionsfonds aus Australien, Kanada und den USA als Vorbild dienen. Diese könnten über ihre Größenvorteile bessere Renditen für Sparer erzielen und so langfristig Wachstum freisetzen. „Unsere Pensionsfonds in Großbritannien sind zu klein, um die Investitionen zu tätigen, die den Menschen, die für ihren Ruhestand sparen, eine gute Rendite bringen und unserer Wirtschaft zu Wachstum verhelfen“, sagte Reeves gegenüber der BBC.
Das Gesetz zu dem Vorhaben soll im kommenden Jahr verabschiedet werden. Reeves glaubt, die Megafonds können beispielsweise so eher in die Infrastruktur des Landes investieren.
Privates Kapital soll Investitionsoffensive unterstützen
Die Schatzkanzlerin hofft zudem auf private Kapitalgeber. Diese könnten zusätzlich 96 Milliarden Euro beisteuern. Wie und wo die Pensionsfonds investieren, will Reeves aber nicht vorschreiben: „Wir haben nicht vor, Pensionsfonds in die Pflicht zu nehmen.“
Bisher gibt es 86 lokale Pensionsfonds des öffentlichen Diensts in den Landesteilen England und Wales. Bis 2030 sollen diese in die acht Megafonds gebündelt werden und dann professionell gemanagt werden. Die Fonds verwalten Vermögen in Höhe von 600 Milliarden Euro und rund 960 Milliarden Euro aus Betriebsrenten. Etwa 26 Millionen Einwohner lassen ihre Betriebsrenten durch „Master Trusts“ über ihre Arbeitgeber verwalten.