Institutionelle Anleger weltweit bekräftigen ihr ESG-Engagement und wählen dabei zunehmend gezieltere Strategien. Dies belegt die ESG Survey 2025 von BNP Paribas, für die das Unternehmen 420 institutionelle Investoren befragte, die zusammen 33,8 Billionen US-Dollar verwalten.
Veränderte Kommunikationsstrategie der Vermögensverwalter
Die Ergebnisse zeigen: 87 Prozent der befragten Vermögensverwalter, Kapitalverwaltungsgesellschaften und Private-Capital-Firmen verfolgen ihre Nachhaltigkeitsziele unverändert weiter. Die meisten erwarten, dass sich ESG-Investments bis 2030 mindestens im gleichen Tempo oder schneller entwickeln werden. Gleichzeitig zeichnet sich jedoch ein neuer Trend in der Kommunikation ab: 41 Prozent der Befragten kommunizieren ihre ESG-Prozesse und -Erfolge zurückhaltender.
Diese veränderte Kommunikationsstrategie hindert die Investoren jedoch nicht daran, konkrete Maßnahmen zu ergreifen. So setzen die Befragten für die kommenden zwei Jahre klare Prioritäten: Fast die Hälfte erhöht ihre Investments in Vermögenswerte, die zur Energiewende beitragen. Parallel dazu nutzen 47 Prozent aktive Eigentümerstrategien, um ihre ESG-Ziele voranzutreiben, während 46 Prozent in kohlenstoffarme Vermögenswerte investieren und gleichzeitig kohlenstoffintensive Anlagen verkaufen.
Unterschiede erkennbar
Die Studie zeigt eine Differenzierung innerhalb der Befragten. Sie identifiziert eine Gruppe führender Investoren, die 19 Prozent der Teilnehmer ausmacht und fortgeschrittene Nachhaltigkeitsansätze verfolgt. Diese Investoren gehen noch einen Schritt weiter: 95 Prozent reduzieren den CO2-Fußabdruck ihrer Portfolios und berücksichtigen soziale Themen. Rund 85 Prozent schützen zudem die Biodiversität und fördern einen gerechten Übergang mit Ressourcen.
Während sich diese Entwicklungen über alle Anlageklassen erstrecken, zeigt der Bereich Private Markets eine eigene Dynamik. Hier setzen 51 Prozent der befragten Investoren auf aktive Beteiligung, um ihre ESG-Ziele zu erreichen. Ihre Schwerpunkte unterscheiden sich dabei teilweise von den anderen 49 Prozent: Drei Viertel priorisieren soziale Themen, während fast zwei Drittel den gerechten Übergang in den Fokus rücken. Die Befragten sehen in ESG-Investments einen doppelten Nutzen: Sie steigern den Portfoliowert und entsprechen gleichzeitig den Nachhaltigkeitszielen ihrer Auftraggeber.
ESG-Markenimage, Daten und Themen gewinnen an Relevanz
Um diese Ziele zu erreichen, suchen institutionelle Investoren verstärkt nach den passenden Partnern. Bei der Wahl ihrer Manager achten sie dabei vor allem auf das ESG-Markenimage. Viele legen zudem Wert auf Produkte und Fachkompetenz sowie auf langfristige Zusammenarbeit und gemeinsame Nachhaltigkeitsziele. Die Bedeutung verlässlicher Daten zeigt sich darin, dass fast die Hälfte der Investoren plant, mehr Mittel für ESG-Daten bereitzustellen.
Insgesamt zeichnet die Studie der BNP Paribas das Bild eines ESG-Marktes im Wandel. Institutionelle Anleger entwickeln und spezialisieren ihre Strategien weiter. Der Wechsel von allgemeinen ESG-Ansätzen zu thematischen Investments, die zur Energiewende und sozialen Transformation beitragen, markiert dabei eine neue Phase.