Bloomberg-Ranking Das sind die 25 wohlhabendsten Familien des Planeten
Platz 15: Familie Albrecht, 44,4 Milliarden Euro
Theo und Karl Albrecht übernahmen nach ihrer Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg den 1913 eröffneten Lebensmittelladen ihrer Eltern in Essen und bauten ihn zu Aldi aus. In den 1960er Jahren teilten die Brüder das Geschäft – nach einem Streit darüber, ob sie in ihren Läden Zigaretten verkaufen oder nicht – auf. Die beiden Zweige - Aldi Nord und Aldi Süd - haben heute zusammen mehr als 10.000 Filialen. Theos Seite der Familie besitzt auch seit 1979 die US-amerikanische Lebensmittel-Einzelhandelskette Trader Joe's.
Aldi Nord wurde Anfang des Jahres in eine einzige Holdingstruktur umgewandelt, um einen langjährigen Streit zwischen den Familienzweigen beizulegen. Aldi Nord und Süd sind im vollständigen Besitz von Familienstiftungen. Karl Albrecht gründete 1973 die Siepmann-Stiftung, die 100 Prozent an Aldi Süd hält. Im selben Jahr wurde für Aldi Nord die Markus-Stiftung durch Theo Albrecht gegründet. Diese war mit 61 Prozent Mehrheitsgesellschafter von Aldi-Nord. Die restlichen 39 Prozent wurden zu gleichen Anteilen von jeweils 19,5 Prozent von der Lukas-Stiftung und Jakobus-Stiftung gehalten. Diese beiden Stiftungen waren im Eigentum von Mitgliedern der Familie Theo Albrecht junior und Babette Albrecht.
Auf den Plätzen 16 bis 25 befinden sich:
Platz 16: Familie Pritzker, 42,6 Milliarden Euro
Die Pritzkers sind einer der ältesten Dynastien Amerikas, zu deren Vermögen auch die in Chicago ansässigen Hyatt Hotels gehören. Zu den Familienmitgliedern gehören prominente Demokraten. Penny Pritzker diente unter Präsident Obama als US-Handelsministerin und JB Pritzer ist der derzeitige Gouverneur von Illinois. Zu den familieneigenen Investmentgesellschaften gehören die Pritzker Organization und Pritzker Private Capital.
Platz 17: Familien Hoffmann / Oeri, 41 Milliarden Euro
Der Arzneimittelhersteller, der mittlerweile unter dem Namen Roche Holding tätig ist, wurde 1896 vom Unternehmer Fritz Hoffmann-La Roche gegründet. Seine Nachkommen kontrollieren rund 10 Prozent des in Basel ansässigen Unternehmens, das 2022 einen Umsatz von über 60 Milliarden Euro erwirtschaftete.
Platz 18: Familien Van Damme, De Spoelberch, De Mevius, 39,9 Milliarden Euro
Das gemeinsame Unternehmen dieser drei belgischen Bierbrauerfamilien hat seine Wurzeln im 14. Jahrhundert. Die Familie Van Damme schloss sich den anderen an, als 1987 die Fusion zwischen Piedboeuf und Artois zur Gründung von Interbrew führte, die 2004 mit der brasilianischen Ambev fusionierte. 2016 fusionierte die daraus entstandene AB Inbev mit SAB Miller. Zu ihren Family Offices gehören Patrinvest und Verlinvest.
Familienmitglieder investierten Anfang dieses Jahres über Patrinvest 428 Millionen Dollar in den französischen Vermögensverwalter Tikehau Capital.
Platz 19: Familie Hartono 38,6 Milliarden Euro
Oei Wie Gwan kaufte 1950 eine Zigarettenmarke und benannte sie in Djarum um. Das Unternehmen begann mit zehn Mitarbeitern und entwickelte sich zu einem der größten Zigarettenhersteller Indonesiens. Nach dem Tod von Oei im Jahr 1963 diversifizierten seine Söhne Michael und Budi das Unternehmen durch Investitionen in die Bank Central Asia. Diese Beteiligung macht heute den größten Teil des Familienvermögens aus. Robert Budi Hartono ist laut Forbes der wohlhabendste Mensch Indonesiens.
Platz 20: Familie Dassault, 35,9 Milliarden Euro
Der 1892 in Paris geborene Marcel Dassault erfand während des Ersten Weltkriegs eine Art Flugzeugpropeller, der vom französischen Militär eingesetzt wurde. In den 1960er Jahren lieferte Marcel Dassaults Unternehmen Dassault Aviation Flugzeuge nach Übersee und wurde in erster Linie für seine Mirage- und Rafale-Kampfjets bekannt.
Die familienkontrollierte Dassault-Gruppe umfasst heute Software-, Medien- und Immobilienunternehmen. Das wertvollste Unternehmen ist Dassault Systemes, ein Technologieunternehmen mit einem Umsatz von 6 Milliarden Dollar, das 3D-Designsoftware herstellt. Über das Familienunternehmen Groupe Industriel Marcel Dassault investiert die Familie in Risikokapital, Immobilien, private Kredite und andere Vermögenswerte.
Platz 21: Familie Cox, 33 Milliarden Euro
Die Familie Cox kontrolliert Cox Enterprises, einen Mischkonzern der jährlich knapp 20 Milliarden Euro erwirtschaftet. Cox Communications ist das größte private Breitbandunternehmen in den USA. Das Unternehmen wurde 1898 von James Cox gegründet und wird heute von seinem Urenkel, dem Vorsitzenden Alex Taylor, geleitet. Über das Cox Family Office investiert die Familie auch außerhalb der Kernbereiche des Unternehmens.
Platz 22: Familie Mulliez, 31,4 Milliarden Euro
Gerard Mulliez gründete 1961 Auchan, das als Frankreichs Walmart bekannt ist und heute eine der größten Supermarktketten in Europa ist. Die Familienholding Association Familiale Mulliez kontrolliert eine Vielzahl von Einzelhandelsunternehmen. 2020 wurde das China-Geschäft für gut 3 Milliarden Euro an Alibaba verkauft. Die Familie, die inzwischen mehr als 700 Mitglieder zählt, investiert über Unternehmen wie Creadev und Mobilis.
Platz 23: Familie Ferrero, 30,7 Milliarden Euro
Michele Ferrero baute aus einem einzigen Geschäft in der italienischen Stadt Alba ein globales Unternehmen für Schokoladensüßwaren auf. 1964 wurde das erste Glas Nutella produziert. Mittlerweile besteht die Unternehmensgruppe aus über 100 Gesellschaften, betreibt weltweit über 30 Produktionsstätten und vertreibt ihre Produkte in über 170 Ländern.
Sohn Giovanni übernahm die alleinige Leitung des Familienunternehmens, nachdem Micheles anderer Sohn Pietro 2011 bei einem Fahrradunfall ums Leben kam. Ferrero erwarb 2018 das US-Süßwarengeschäft von Nestlé für knapp 2,6 Milliarden Dollar. Die Familie verwaltet ihr Geld über die in Monaco ansässige Fedesa und die in Luxemburg ansässige Teseo Capital.
Platz 24: Familie Kwok, 29,8 Milliarden Euro
Kwok Tak-seng war 1963 Mitbegründer des Vorläufers des Immobilienunternehmens Sun Hung Kai Properties und kaufte in einer optimistischen Wette auf die Zukunft Hongkongs eine Menge Land auf. Das Unternehmen ging 1972 an die Börse, ist seitdem größter Immobilienentwickler Hongkongs und bildet die Grundlage des Vermögens der Familie. Als Kwok 1990 starb, übernahmen seine Söhne Walter, Thomas und Raymond die Leitung.
Platz 25: Familie Duncan, 29,3 Milliarden Euro
Dan Duncan war 1968 Mitbegründer des Großhändlers für Erdgasflüssigkeiten Enterprise Products, startete mit einem LKW und etwa 9.000 Euro. Das Unternehmen ging 1998 an die Börse. Duncan starb 2010, zu diesem Zeitpunkt hatte die Firma 48.700 Meilen Onshore- und Offshore-Pipelines und war einer der größten Pipeline-Betreiber der USA und hatte Speicherkapazitäten für fast 220 Millionen Barrel Erdgas und flüssiges Erdgas. Seine vier Kinder erbten die Trusts, die gemeinsam den größten Anteil an Enterprise mit Sitz in Houston halten. Seine Tochter Randa ist Vorstandsvorsitzende des Unternehmens.