Die LBBW – die keine eigene Krypto-Verwahrlizenz hat – und die Krypto-Plattform Bitpanda sind eine Partnerschaft eingegangen. Im Rahmen dieser wird der LBBW eine „Investing-as-a-Service“-Infrastruktur zur Verfügung gestellt, die unter anderem der Verwahrung und Beschaffung von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und anderen digitalen Vermögenswerten dient.
Krypto-Verwahr-Angebot zunächst nur für Unternehmenskunden
Die Zahl deutscher Unternehmen, die Krypto-Werte besitzt oder handelt, entwickelt sich weiter. Damit gewinnt auch die Verwahrung von Krypto-Assets als Basis-Infrastruktur an Bedeutung. Die LBBW will ihren Unternehmenskunden durch die Zusammenarbeit mit Bitpanda eine regulierte Plattform für die Verwahrung und Beschaffung von Krypto-Werten bereitzustellen.
„Mit der Kryptoverwahrplattform von Bitpanda ergänzen wir unser Angebot für Digital Assets mit einem starken, europäischen Partner“, sagt Stephan Paxmann, bei der LBBW
zuständig für Digitalisierung & Innovation. „Der Markt für digitale Anlageprodukte entwickelt sich stetig weiter. Wir sehen es daher als notwendig an, dieses innovative Thema auch als regulierte Landesbank im deutschen Markt weiter voranzutreiben.“
Zunächst wird die LBBW gemeinsam mit Bitpanda die Verwahrung von Kryptowährungen für Unternehmenskunden anbieten. Der Marktstart mit einem Piloten ist für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant. Bitpanda übernimmt in der Partnerschaft langfristig die Rolle des Technologielieferanten.
„Die Nachfrage unserer Unternehmenskunden nach digitalen Assets steigt. Wir sind überzeugt, dass sich Krypto-Assets als Baustein für weitere Geschäftsmodelle etablieren werden. Mit der Kooperation schaffen wir frühzeitig die technische und regulatorische Basis, die individuellen Krypto-Strategien unserer Unternehmenskunden bestmöglich zu unterstützen“, ergänzt Jürgen Harengel, COO Corporate Bank der LBBW.
Zunächst ist die Partnerschaft von LBBW und Bitpanda nach eigenen Angaben auf drei Jahre festgelegt. „Wir wollen nicht ausschließen, dass künftig auch noch ein Angebot für Privatkunden hinzukommt“, so Paxmann.
Commerzbank und Deutsche Bank sind ebenfalls aktiv
Bitpanda verfügt über eine Mifid II-Lizenz für Wertpapierfirmen, eine E-Geld-Lizenz nach PSD II sowie mehrere Kryptolizenzen und -Registrierungen als Anbieter virtueller Assets (so genannter Virtual Asset Provider) in zahlreichen europäischen Ländern, darunter Deutschland.
Für Bitpanda ist dies die erste Partnerschaft mit einer traditionellen deutschen Bank. Im vergangenen Jahr erhielt mit der Commerzbank die erste deutsche Universalbank eine eigene Kryptoverwahrlizenz von der Bafin, will aber „zunächst nur die reine Verwahrung von Kryptowerten anbieten“, wie die Bank kürzlich erklärte. Das Angebot richte sich zunächst ebenfalls nur an institutionelle Kunden. Zudem beantragte die Deutsche Bank eine Verwahrlizenz – will nach Lizenzerhalt ebenfalls mit der Verwahrung digitaler Vermögenswerte für Profikunden starten.