Bilanz-Check Metzler muss operativ Kosten und Erträge in Einklang bringen

Seite 2 / 3

Die operative Ertragslage von Metzler stellt sich insgesamt gut dar. Zwar ist der Zinsüberschuss um 40 Prozent auf nur noch 3 Millionen Euro eingebrochen, allerdings spielt dieser im speziellen Geschäftsmodell von Metzler nur eine untergeordnete Rolle. Positiv herauszuheben ist 2018 der Anstieg des Provisionsüberschusses um 1,6 Prozent auf 195,9 Millionen Euro (2017: 192,9 Millionen Euro). Dies stellt eine nicht zu unterschätzende Leistung des Instituts und seiner Mitarbeiter dar angesichts des schwierigen Kapitalmarktumfelds im Jahr 2018 und der daraus resultierenden Belastungen des Geschäfts in den Geschäftsfeldern Asset Management und Private Banking.

Die rückläufige Aktienmarktentwicklung, vor allem im vierten Quartal 2018, hat das Institut somit sogar überkompensiert. Hier profitiert Metzler von einem Diversifikationseffekt der unterschiedlichen Geschäftsfelder, da laut Aussage des Bankhauses sich beispielsweise das Corporate-Finance-Geschäft sehr gut entwickelt hat und man zahlreiche Klienten bei – auch internationalen – Unternehmenstransaktionen begleitet hat.

Auf der Kostenseite ging der Personalaufwand um 1,7 Prozent auf 116,3 Millionen Euro im Jahr 2018 zurück, eine Verbesserung im Vergleich zu 118,3 Millionen Euro im Jahr 2017. Die Zahl der Mitarbeiter blieb mit etwa 850 konstant im Vergleich zum Vorjahr. Somit ist es dem Bankhaus Metzler gelungen, die Entwicklung der Personalkosten zu dämpfen und in Einklang mit stagnierenden Erträgen zu halten. Stark angestiegen sind 2018 jedoch die Sachkosten: um 11,3 Prozent auf 63,2 Millionen Euro (2017:  56,8 Millionen Euro). Laut Aussage des Managements ist dieser Anstieg vor allem auf Aufwendungen zur Umsetzung regulatorischer Anforderungen, zusätzliche Kosten für Markt- und Indexdaten sowie die Beschaffung von externem Research zurückzuführen.

Ein wichtiger Treiber beim Rückgang des Jahresüberschusses ist auch das Bewertungsergebnis aus Kreditgeschäft und Wertpapieren, welches 2018 um 66,7 Prozent auf 1,7 Millionen Euro zurückgegangen ist. 2017 waren es 5,1 Millionen Euro. Bemerkenswert ist, dass dieses Ergebnis in beiden Jahren positiv ist, was allerdings nicht dauerhaft fortgesetzt werden kann. Rechnet man diesen nicht nachhaltigen Ergebnisbeitrag aus dem Jahresüberschuss des Jahres 2018 heraus, würde dieser gegen Null tendieren und auch der Jahresüberschuss des Jahres 2017 wäre deutlich geringer gewesen. Auffallend ist auch der Anstieg des negativen Saldos aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen auf 7,7 Millionen Euro im Jahr 2018 von 6,8 Millionen Euro im Jahr 2017, wobei diese Entwicklung im Geschäftsbericht nicht näher kommentiert wird.