Positives Ergebnis in 2021 So steht die Warburg-Gruppe nach Jahren der Restrukturierung da

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Bemerkenswert im Vergleich zum Vorjahr ist, dass in der Gewinn- und Verlustrechnung der M.M.Warburg & CO im Jahr 2021 keinerlei Wertberichtigungen im Kreditgeschäft gebildet wurden. 2020 lag der Wert noch bei 24,0 Millionen Euro. Dieser Effekt erklärt angesichts stagnierender Erträge und steigender Verwaltungsaufwendungen, warum dennoch ein deutlich verbessertes Jahresergebnis erzielt werden konnte. Allerdings wirft diese Position die Frage auf, inwiefern es sich hierbei um eine nachhaltige Veränderung handelt. Weiterhin ist in der Gewinn- und Verlustrechnung der Bank die Position „Sonstige betriebliche Erträge“ zu nennen, die von 29,1 Millionen Euro auf 50,9 Millionen Euro angestiegen ist. Der Anstieg ist laut Aussage des Geschäftsberichts auf den Betrieb von Seeschiffen sowie auf Geschäftsbesorgungsverträge zurückzuführen. Das wirft ebenfalls die Frage nach der Nachhaltigkeit der Position auf.

Die Geschäftsfelder der Warburg-Gruppe im Überblick

Die Warburg-Gruppe profitiert von einem diversifizierten Portfolio an Geschäftsfeldern. Der Bereich Unternehmensbanking, in dessen Fokus mittelständische Unternehmerfinanzierungen und Finanzierungen für Schifffahrts-, Immobilien- und Fondskunden der Bank sowie klassische Bankdienstleistungen rund um Zahlungsverkehr, Cash Management, Einlagen und Devisengeschäft stehen, verzeichnete eine positive Geschäftsentwicklung. Zwar war das Kreditvolumen rückläufig, allerdings konnte das Provisionsergebnis gesteigert werden. Im Bereich Schiffsfinanzierung konnte nach 13 Jahren negativer nun wieder eine positive Marktentwicklung verzeichnet werden.

Das Segment für die Märkte und das institutionelle Banking umfasst die Betreuung institutioneller Kundschaft, das Aktien-Research sowie die Handels- und Sales-Aktivitäten von Warburg. Erstmals seit vielen Jahren konnten insgesamt vier Unternehmen bei ihrem Börsengang an den Kapitalmarkt begleitet werden. Im Bereich Small und Mid Cap wurden beinahe 20 Kapitalmaßnahmen begleitet. Im Asset Management konnte durch die Akquisitionsleistung der Private-Banking-Betreuer und auch durch eine positive Entwicklung an den Kapitalmärkten das verwaltete Kundenvermögen gesteigert werden. Der Wert der verwalteten Aktienportfolios entwickelte sich im Vergleich zur Kursperformance des Dax deutlich überproportional.

 

Im Segment Corporate Finance konnten über 25 Transaktionen abgeschlossen werden. Insgesamt war Warburg 2021 an Eigenkapitalmarkttransaktionen mit einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro beteiligt. Das ist im Vergleich zum Jahr 2020 eine Vervielfachung des Volumens. Im Segment der Debt-Finanzierung konnten innovative ESG-linked-Anleihen platziert werden. Auch im Private Banking entwickelte sich das Geschäft positiv. Neben der klassischen Vermögensverwaltung bietet Warburg eine Online-Vermögensverwaltung an, die durch jederzeitige digitale Abschluss- und Zugangsmöglichkeiten gekennzeichnet ist.