Die Warburg-Gruppe, zu der unter anderem die unabhängige Privatbank M.M. Warburg & CO, das Family Office Marcard, Stein & Co und die M.M. Warburg & Co Hypothekenbank gehören, hat das Geschäftsjahr 2021 nach einer vorangegangenen Durststrecke wieder mit einem positiven Ergebnis vor Steuern abgeschlossen. Die Bank erwirtschaftete 21,6 Millionen Euro, nachdem 2020 noch ein Verlust von 6,7 Millionen Euro zu Buche stand. Der Konzern-Jahresüberschuss fällt mit 15,7 Millionen Euro 2021 ebenfalls deutlich besser aus als 2020, wo er bei -10,8 Millionen Euro lag.
Bezogen auf die Eigenmittel konnte damit eine Eigenkapitalrendite von 4,4 Prozent erzielt werden. Das ist zwar kein herausragender Wert, stellt aber immerhin eine deutliche Wende zum Positiven dar, besonders im Vergleich zu den vorangegangenen mageren Jahren. Die Cost-Income-Ratio ist mit einem Wert von 106,3 Prozent immer noch deutlich zu hoch: Nicht nur im Vergleich zu einem angemessenen Ergebnis für eine im Private Banking, Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft tätige Bank, sondern auch im Vergleich zum selbst vorgegebenen Zielwert von unter 85 Prozent. Die Eigenmittelquoten haben sich verbessert und betragen für die Bank 23,1 Prozent (im Vorjahr 19,4 Prozent) und 15,8 Prozent für die Gruppe (Vorjahr: 13,7 Prozent).
Ertragsmix federt negative Auswirkungen der Niedrigzinsen ab
Dass sich das Ergebnis im Geschäftsjahr 2021 positiv entwickelte, wird erheblich von einem von 154,3 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 163,3 Millionen Euro im Jahr 2021 gestiegenen Provisionsüberschuss erklärt. Der Zuwachs ist sicher auch auf die positive Entwicklung der Kapitalmärkte im Geschäftsjahr zurückzuführen. Überkompensiert wurde diese positive Entwicklung aber wieder durch den Rückgang des Zinsüberschusses von 50,2 Millionen Euro in 2020 auf 37,2 Millionen Euro in 2021. Hier hinterlässt das jahrelange Niedrigzinsumfeld seine Spuren. Mit einem gesunden Ertragsmix, nämlich einer weit überproportionalen Bedeutung der Provisions- im Vergleich zu den Zinsüberschüssen, sind die negativen Auswirkungen der Niedrigzinsen aber begrenzt. Zudem könnte es in Zukunft wegen der Zinswende auch wieder zu positiven Ergebniseffekten kommen.
Geschäftsvolumen und Bilanzsumme waren insgesamt rückläufig. Die Bilanzsumme ging von 7,2 Milliarden Euro in 2020 auf 6,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr zurück. Ursache hierfür war der Abbau von Risiken, vor allem im Schiffskreditgeschäft, womit auch Risikovorsorge reduziert werden konnte. Der Verwaltungsaufwand ist von 196,6 Millionen Euro auf 208,0 Millionen Euro 2021 angestiegen. Getrieben wurde dieser Zuwachs durch Zahl der Mitarbeiter, die um 2,4 Prozent auf 985 Mitarbeitende im Warburg-Konzern stieg.