Die Quirin Privatbank hat als eine der ersten Banken in Deutschland ein echtes hybrides Beratungsmodell durch die Verknüpfung der persönlichen Kundenbetreuung mit der digitalen Tochter Quirion realisiert. Die Kunden haben die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Betreuungsmodellen zu wählen – von einer rein digitalen Betreuung bei Quirion bis hin zu einer Premium-Betreuung und Zwischenstufen mit einer Mischform aus persönlicher und digitaler Betreuung.
Diese Betreuungsmodelle bieten klar abgegrenzte Service-Versprechen bei unterschiedlichen Kostensätzen bezogen auf das verwaltete Vermögen. Ein solches Modell trägt auch der Tatsache Rechnung, dass volldigitale Robo-Advisor sich im deutschen Markt bisher als nicht besonders erfolgreich erwiesen haben. Quirion ist im Übrigen eines der wenigen Erfolgsbeispiele des Aufbaus von Robo-Advisor-Geschäftsmodellen durch deutsche Banken. Der standardisierte, wissenschaftliche fundierte Ansatz eines Robo-Advisors passt tatsächlich auch besonders gut zum grundsätzlichen Ansatz von Quirin.
Von Grenzkosten und Skaleneffekten
Die Kombination aus persönlicher und digitaler Betreuung ist der wesentliche Treiber hinter dem hohen operativen Hebel im Geschäftsmodell von Quirin. So gelingt es dem Institut, über digitale Kanäle zu geringen Grenzkosten das verwaltete Volumen hoch zu skalieren, ohne gleichzeitig in gleichem Umfang Personal aufbauen zu müssen.
Über die Kombination aus digitaler und persönlicher Betreuung ist sichergestellt, dass Kunden auch im Falle komplexerer Beratungsbedürfnisse weiter bedient werden können. Nicht zuletzt ermöglicht das digitale Angebot von Quirion Kunden den niederschwelligen Einstieg in die Kapitalmarktanlage, durch ein geringes Mindestanlagevolumen von 1.000 Euro und die Möglichkeit des Abschlusses von Sparplänen.
Das erhebliche Wachstum der Anzahl der Kunden von 14.600 Ende 2018 auf 24.200 Ende 2019 fand im Wesentlichen bei Quirion statt, wobei der Großteil der Nettomittelzuflüsse mit 350 Millionen Euro bei der Mutter angefallen ist. Mit rund 25.000 Euro sind die durchschnittlichen Assets under Management (AUM) von Quirion noch gering im Vergleich zur Quirin Privatbank mit 410.000 Euro. Abzuwarten bleibt, inwiefern es Quirin nachhaltig erfolgreich gelingen wird Wuirion-Kunden hin zu höheren AUM je Kunde und zu ertragreicheren Betreuungsmodellen zu entwickeln.
Als weiterer Geschäftsbereich der Quirin Privatbank konnte das Kapitalmarktgeschäft mit seinen vier Bereichen Corporate Finance, Institutionelle Kundenbetreuung, Institutionelles Research sowie Kapitalmarktservice in den vergangenen Jahren über 300 Transaktionen mit einem Volumen von über 13 Milliarden Euro erfolgreich begleiten.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Geschäft der Quirin Privatbank lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht exakt vorhersagen. Einerseits wirken sich die Corona-Rezession und hohe Volatilitäten an den Kapitalmärkten auch auf Quirin aus. Andererseits sind die Corona-bedingten Kurseinbrüche bereits jetzt wieder weitgehend aufgeholt. Zudem verbessern möglicherweise die weitere Verschärfung der Niedrigzinspolitik sowie die Flutung der Märkte mit Zentralbankgeld die Chancen, Anleger von der Notwendigkeit geldentwertungsgeschützt in Aktienanlagen zu investieren, was das Wachstum von Quirin weiter befeuern könnte.