Bilanz-Check Berenberg schafft 2019 den Turnaround

Stammhaus der Berenberg Bank in Hamburg: Das Institut scheint bei den Jahresüberschüssen auf dem richtigen Weg zu sein.

Stammhaus der Berenberg Bank in Hamburg: Das Institut scheint bei den Jahresüberschüssen auf dem richtigen Weg zu sein. Foto: Berenberg Bank

Die Berenberg Bank hat das Geschäftsjahr 2019 in einem noch immer anspruchsvollen Marktumfeld mit einer Rekordsteigerung ihres Jahresüberschusses abgeschlossen und mit einem erwirtschafteten Jahresüberschuss von 60,5 Millionen Euro sogar die eigenen Prognosen übertroffen.

Dies geschieht nach dem desaströsen Jahresergebnis 2018, welches mit einem Überschuss von nur 23 Millionen Euro einen Gewinneinbruch um 74,1 Prozent gegenüber 2017 darstellte. Der drastische Gewinneinbruch 2018 ließ den Ruf nach einer strategischen Neuorientierung insbesondere in den operativen Geschäftsfeldern und Zweifel an Tragfähigkeit der internationalen Ausrichtung und der Schwerpunktsetzung auf das Investment Banking aufkommen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 zeigt das Bankhaus, das seit seiner Gründung von persönlich haftenden Gesellschaftern geführt wird, mit seinen Kerngeschäftsfeldern Wealth und Asset Management, Investmentbanking sowie Corporate Banking im Gegensatz zu anderen Häusern noch immer und sogar verstärkt internationale Präsenz. Das umfasst die Finanzzentren London und New York und vielfältigen Niederlassungen sowie Tochtergesellschaften im Ausland.

Im Jahr 2019 konnte Berenberg erneut Marktanteile und seine Marktposition in wichtigen Geschäftsbereichen ausbauen und eine Steigerung des verwalteten Vermögens der Berenberg Gruppe um 10,9 Prozent auf 40,7 Milliarden Euro erzielen. Während die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf 5,05 Milliarden im Berichtsjahr stieg, hat sich auch das Geschäftsvolumen der Privatbank positiv entwickelt und wuchs 2019 gegenüber dem Vorjahr um 8,0 Prozent deutlich auf 5,1 Milliarden Euro.

Die Finanz- und Vermögenslage der Privatbank zeigt für 2019 ein positives Bild. Die (harte) Kernkapitalquote der Hamburger Privatbank liegt mit 12,4 Prozent im Jahr 2019 (2018: 13,2 Prozent) noch immer deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Auch die Gesamtkapitalquote stellt mit 14,4 Prozent einen soliden Wert dar, wenn auch gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent vermindert.

Zudem verfügt die Bank mit einer Liquidity Coverage Ratio von 150 Prozent anhaltend über eine angemessene und komfortable Liquiditätsausstattung; so kann sich Berenberg auch 2019 vollständig aus Kundeneinlagen refinanzieren. Kapitalausstattung inklusive Reservenbildung sowie Zahlungsfähigkeit sind angemessen und erfüllen die regulatorischen Anforderungen spielend, was als Ergebnis der erfolgreichen und durch Vorsicht geprägten Risikostrategie der Berenberg Gruppe mit ihrer Ausrichtung auf risikoärmere, dienstleistungs-orientierte Geschäftsfelder gewertet werden kann.

Die Eigenkapitalrendite Berenbergs ist 2019 aufgrund des erfreulichen Jahresergebnisses auf respektable 28,5 Prozent (2018: 9,8 Prozent) angestiegen, was insbesondere in der aktuellen Marktverfassung im Branchenvergleich als herausragendes Ergebnis anzuerkennen ist. Zieht man von der Deutschen Bundesbank die auf Branchenebene erhobenen Eigenkapitalrenditen für das Jahr 2018 von 3,3 Prozent für Regionalbanken und sonstige Kreditbanken als Referenzmaßstab zu Rate, wird Berenbergs ausgesprochen hohe Rentabilität 2019 deutlich.