Philipp Sandner über Tokenisierung Bieten Krypto-Assets Schutz vor Inflation?

Philipp Sandner leitet an der Frankfurt School of Finance & Management das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC)

Philipp Sandner leitet an der Frankfurt School of Finance & Management das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) Foto: Frankfurt School of Finance & Management

Knappe Anlagegüter und andere Werte wie Immobilien, Oldtimer, Uhren oder Diamanten können auf Blockchain-Systeme gebracht werden, damit Anleger leicht in sie investieren können. Die Tokenisierung, also die digitale Abbildung von Werten, ermöglicht es einem Anleger, wie ein Vermögensverwalter ein optimiertes Portfolio aufzubauen, indem er in Teile der tokenisierten Vermögenswerte investiert, und damit eine solide Risikoverteilung sicherstellen kann.

Auf der anderen Seite sind Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum auch eine neue und interessante Anlageklasse. Viele Länder haben Regulierungsrahmen geschaffen oder sind gerade dabei. Ihr Ziel ist es nicht, kryptografische Vermögenswerte (Krypto-Assets) zu verbieten, sondern vielmehr ein solides Fundament für Rechtssicherheit und Anlegerschutz zu schaffen. Die fortschreitende Regulierung kann ein positives Signal für Krypto-Assets sein und zu Aufschwung und mehr Akzeptanz führen.

Ist die Entwicklung von Immobilien- und Aktienpreisen ein Indiz für Inflation?

Eine der Hauptaufgaben einer Zentralbank ist es, den Wert der Währung zu stabilisieren. Wenn ein Buch heute 20 Euro kostet, kostet dasselbe Buch im Idealfall auch in Zukunft 20 Euro. Inflation ist der allgemeine Anstieg des Preisniveaus, bzw. die Minderung der Kaufkraft des Geldes. Vor kurzem hat die Fed die Art und Weise geändert, wie Inflation im Laufe der Zeit gemessen wird.

Dies könnte auch so interpretiert werden, als ob die Fed bereit wäre, eine vorübergehende Inflation zu akzeptieren. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in der Folge ähnliche Maßnahmen ergriffen. Bereitet sich die Zentralbank auf die Inflation vor? Diese Frage ist schwer zu beantworten, und nur die Zeit wird es uns sagen.

Wenn wir uns die Preisentwicklung von Vermögenswerten wie Immobilien, Rohstoffen (z.B. Gold, Silber) oder Aktien anschauen, können wir einen langen Aufwärtstrend erkennen, der nur durch den Crash im März, als die Pandemie ausbrach, vorübergehend unterbrochen wurde. Jetzt, da mehrere Länder mit einer rückläufigen Wirtschaftsleistung rechnen müssen und Unternehmen mit sinkenden Einnahmen und Gewinnen rechnen, ist es überraschend, dass die Aktienkurse fast das Allzeithoch erreichen.