Bethmann-Vorstand Hans Hanegraaf „Wir müssen uns zukunftsfest machen“

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Sie halten an der Anlageberatung fest, haben hier aber eine neue Struktur und damit neue Rollenverständnisse eingeführt.

Hanegraaf: Das stimmt, und auch diese Neuaufstellung ist Teil unserer Modernisierung. Uns ging es darum, den Kundenberatern mehr Zeit für den Kontakt zum Kunden einzuräumen und zugleich die Prozesssicherheit in der Beratung zu erhöhen. Denn muss der Relationship Manager ins Kleinklein einer täglichen Investmentberatung mit einbezogen werden oder überlässt man diesen Teil nicht lieber Spezialisten, unseren Investmentberatern? Die neue Struktur ist unsere Antwort darauf. Schon die übernommene Credit Suisse hat mit dieser Aufgabenteilung gute Erfahrungen gemacht.

Die Veränderung brachte intern aber auch Unruhe.

Hanegraaf: Jede Veränderung schafft erstmal Unruhe, doch die Umsetzung dieses Konzepts im vergangenen Jahr verlief reibungslos. Unser Umfeld verändert sich rasant, und wir müssen darauf reagieren, wenn wir für unsere Kunden relevant bleiben wollen. Auch künftig wird Wandel zum Private Banking gehören. Vor diesem Hintergrund ist es richtig und nötig, von Zeit zu Zeit die Organisationsform zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen.

Ein weiteres Thema der Anlageberatung ist deren Preis. Welches Gebührenmodell favorisieren Sie?

Hanegraaf: Generell bevorzugen wir eine All-in-Gebühr, und das schon seit mehreren Jahren. Die überwiegende Zahl der Kunden entscheidet sich für dieses Modell. Dafür sind zwei Gründe ausschlaggebend: Die Transparenz und Berechenbarkeit einerseits, und andererseits das Vermeiden von Interessenkonflikten. Die All-in-Gebühr gewährleistet beides. Ergänzend bieten wir unseren Kunden etwa im Execution-only-Bereich auch transaktionsbasierte Gebührenmodelle.