Filialen gehen in Regionalteams auf Bethmann Bank richtet Wealth Management neu aus

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Der zentral geführte Pool trägt nach Informationen der Redaktion den Namen Kundenservice-Team und soll die Beratungsteams der Regionaleinheiten entlasten, sodass möglichst viel Zeit für Kundenkontakt bleibt. Außerdem hofft die Bank auf eine flexiblere Einteilung der Kapazitäten sowie eine direkte Kommunikation in die Zentrale.

Die angepasste Struktur soll laut Insidern zunächst Anwendung bei Neukunden finden. Nach und nach will Bethmann das Konzept auch auf Bestandskunden übertragen. Neukunden werden laut einer Sprecherin der Bank ab einem Volumen von einer 500.000 Euro gebucht und in die Vermögensverwaltung überführt, ab einem Vermögen von 2 Millionen Euro kann es auch eine Beratung geben.

Henk betont indes, dass man sich auf die kommenden Generationen von Kunden vorbereite, die „andere Anforderungen an das Wealth Management haben“. Zudem sei der Markt für Wealth Management bereits seit Jahren umkämpft, die Margen würden sinken, was mehr Effizienz bei gleichbleibender Kundenorientierung und vergrößerte Dienstleistungen erfordere.

Bethmann Bank greift im Firmenkundengeschäft an

Neben dem Kundenservice-Team entstehen weitere zentrale Teams, die als Ansprechpartner für die Regionaleinheiten fungieren: Im von Axel Rogge geleiteten Bereich Wachstum soll unter anderem das institutionelle Geschäft aufgebaut werden. Das externe Asset Management wird von Sandra Heidecker geleitet und der Aufbau der noch jungen Wuppertaler Niederlassung von Oliver Bormann.


Vom Mutterkonzern kam zudem ABN-Amro-Deutschland-Manager Andreas Weigel zur Bethmann Bank, um das Firmenkundengeschäft unter dem Namen der Bethmann Bank auszubauen. Dabei greift Bethmann auf das Corporate Banking der niederländischen Mutter zurück, erklärt Weigel: „Wir haben die Unternehmer in der Vergangenheit vor allem auf der Private-Banking-Seite betreut. Aber Unternehmer haben auch ihr Unternehmen selbst im Anforderungsprofil – und dafür hatten wir innerhalb der Bethmann Bank keine umfassenden Lösungen.“ Bei der Zielgruppenanalyse sei ein entsprechender Bedarf sichtbar geworden, mit dem neuen Bereich Enterpreneurs & Enterprises schließe man deshalb „eine offene Flanke“, erklärt Weigel. Dafür kann er künftig auf rund 15 eigene Mitarbeiter zurückgreifen.

Mit der Erschließung des mittelständischen Firmenkundensegments soll das Geschäft der Bethmann Bank laut einer Sprecherin weiter organisch wachsen. Zwar habe man die ABN Amro im Rücken, Zukäufe von Portfolios oder gar Banken seien aber an strenge Kriterien gebunden: „Es bräuchte eine gewisse Größe und Kultur, damit eine Übernahme Sinn ergibt. Ein verwaltetes Vermögen von einer Milliarde Euro ist zu wenig, weil der Aufwand einfach nicht im Verhältnis steht.“

Anmerkung der Redaktion:
In einer vorherigen Version des Textes waren höhere Mindestgrößen für das Wealth Management der Bethmann Bank genannt worden. Eine Sprecherin der Bank bestätigte aber, dass es die Vermögensverwaltung ab 500.000 und eine weiterführende Beratung bereits ab 2 Millionen Euro Volumen gibt und weiterhin geben soll – und nicht, wie in der ersten Version des Textes geschrieben, ab einem Volumen von einer und 2,5 Millionen Euro.

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