Manager von Stiftungsfonds mussten 2023 mehrere Krisen meistern: Die hohe Inflation, steigende Zinsen und damit verbundene Kursverluste bei Anleihen belasteten die Portfolios. Geopolitische Spannungen wie der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten sorgen auch Ende 2024 noch für Unsicherheit an den Märkten. Und die Zinsen? Die sinken wieder.
Zahl der Stiftungen erreicht Rekord – doch Fonds verlieren Volumen
Nicht alle Stiftungsfonds kamen gut durch dieses Marktumfeld. 39 Fonds hat das Analysehaus Fondsconsult in seiner Stiftungsfondsstudie 2024 analysiert. Sie erlitten binnen zwölf Monaten Abflüsse von über 1,1 Milliarden Euro. Zum Stichtag 30. Juni 2024 belief sich das Gesamtvermögen dieser Fonds auf 11,9 Milliarden Euro.
Dabei wächst der Markt für die defensiven Investmentfonds: Die Gesamtzahl deutscher Stiftungen stieg 2023 auf einen neuen Rekordwert von 25.777, ein Zuwachs von 2,1 Prozent. Weit über die Hälfte von ihnen weist ein Stiftungskapital von weniger als einer Million Euro auf. Für einen Großteil dürften also Stiftungsfonds das Mittel der Wahl sein.
Bereits zum 11. Mal hat Fondsconsult ermittelt, welche Fonds am besten für Stiftungen geeignet sind. Die Analyse basiert zu jeweils 50 Prozent auf einer qualitativen Bewertung sowie einer quantitativen Bewertung von Rendite und Risiko. Im qualitativen Teil betrachteten die Autoren das Management, ESG-Faktoren, Kosten, Ausschüttungen und wie der Fonds auf die Anleger zugeschnitten ist.
Erstmals offensivere Stiftungsfonds in der Analyse
Die untersuchten Fonds sind in zwei Gruppen aufgeteilt: Neben defensiven Stiftungsfonds mit einer Aktienquote von maximal 32,25 Prozent wurden erstmals auch offensivere Fonds mit einem höheren Aktienanteil betrachtet. Grund ist die zum 1. Juli 2023 in Kraft getretene Stiftungsrechtsreform, respektive die darin enthaltene Business Judgement Rules. Die Stiftungsorgane (Vorstände) können damit kontrollierter Risiken eingehen und das Vermögen entsprechend der aktuellen Marktlage aktiver und offensiver managen. „Das könnte die Nachfrage nach Stiftungsfonds mit höherer Aktienquote steigern“, schreibt Fondsconsult.
Dieser Artikel richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Bitte melden Sie sich daher einmal kurz an und machen einige berufliche Angaben. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Manager von Stiftungsfonds mussten 2023 mehrere Krisen meistern: Die hohe Inflation, steigende Zinsen und damit verbundene Kursverluste bei Anleihen belasteten die Portfolios. Geopolitische Spannungen wie der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten sorgen auch Ende 2024 noch für Unsicherheit an den Märkten. Und die Zinsen? Die sinken wieder.
Zahl der Stiftungen erreicht Rekord – doch Fonds verlieren Volumen
Nicht alle Stiftungsfonds kamen gut durch dieses Marktumfeld. 39 Fonds hat das Analysehaus Fondsconsult in seiner Stiftungsfondsstudie 2024 analysiert. Sie erlitten binnen zwölf Monaten Abflüsse von über 1,1 Milliarden Euro. Zum Stichtag 30. Juni 2024 belief sich das Gesamtvermögen dieser Fonds auf 11,9 Milliarden Euro.
Dabei wächst der Markt für die defensiven Investmentfonds: Die Gesamtzahl deutscher Stiftungen stieg 2023 auf einen neuen Rekordwert von 25.777, ein Zuwachs von 2,1 Prozent. Weit über die Hälfte von ihnen weist ein Stiftungskapital von weniger als einer Million Euro auf. Für einen Großteil dürften also Stiftungsfonds das Mittel der Wahl sein.
Bereits zum 11. Mal hat Fondsconsult ermittelt, welche Fonds am besten für Stiftungen geeignet sind. Die Analyse basiert zu jeweils 50 Prozent auf einer qualitativen Bewertung sowie einer quantitativen Bewertung von Rendite und Risiko. Im qualitativen Teil betrachteten die Autoren das Management, ESG-Faktoren, Kosten, Ausschüttungen und wie der Fonds auf die Anleger zugeschnitten ist.
Erstmals offensivere Stiftungsfonds in der Analyse
Die untersuchten Fonds sind in zwei Gruppen aufgeteilt: Neben defensiven Stiftungsfonds mit einer Aktienquote von maximal 32,25 Prozent wurden erstmals auch offensivere Fonds mit einem höheren Aktienanteil betrachtet. Grund ist die zum 1. Juli 2023 in Kraft getretene Stiftungsrechtsreform, respektive die darin enthaltene Business Judgement Rules. Die Stiftungsorgane (Vorstände) können damit kontrollierter Risiken eingehen und das Vermögen entsprechend der aktuellen Marktlage aktiver und offensiver managen. „Das könnte die Nachfrage nach Stiftungsfonds mit höherer Aktienquote steigern“, schreibt Fondsconsult.
In der defensiveren Kategorie siegte der Stiftungsfonds Spiekermann & CO (DE000A1C1QH0) mit einer Gesamtnote von 1,31. Der Fonds des Osnabrücker Vermögensverwalters erzielte in seiner Kategorie mit 10,59 Prozent die höchste Rendite auf Jahressicht. Dabei setzte das Portfoliomanagement zu drei Vierteln auf Anleihen. Mit 37,27 Prozent hatte das Produkt den größten durchschnittlichen High-Yield-Anteil im Rentenportfolio im Studienjahr 2024.
Flossbach von Storch und EB-SIM unter den Top 3
Hervor sticht der Spiekermann-Fonds auch in puncto Ausschüttung: Mit knapp 3,5 Prozent im Jahr 2023 und knapp 3 Prozent über die letzten fünf Jahre erreichte er den höchsten Wert der Studie. Die für September angekündigte Ausschüttung wird auf 3,3 Prozent prognostiziert.
Der Stiftungsfonds Spiekermann & CO verdrängte damit den Vorjahressieger Flossbach von Storch – Foundation Defensive (LU2243568628) knapp auf Platz zwei (Gesamtnote von 1,33). Auf Platz 3 landete EB – Sustainable Multi Asset Invest R (DE000A2PS3E0), obwohl sich die Kostenbelastung laut Fondsconsult mit 1,6 Prozent auf einem „sehr hohen Niveau“ bewege. Damit ist der Fonds der Asset-Management-Tochter der Evangelischen Bank das zweitteuerste Produkt unter den untersuchten defensiven Stiftungsfonds. Die Studienautoren lobten aber unter anderem die Risikosteuerung mit hohen Freiheitsgraden, die Diversifikation in alternative Anlageklassen sowie die Aktienquoten- und Durationssteuerung.
Mit 0,9 Prozent lagen die jährlichen Gebühren des Stiftungsfonds des Kölner Vermögensverwalters Flossbach von Storch unter denen des Spiekermann-Fonds. Im Durchschnitt hatten defensive Stiftungsfonds im Studienjahr 2024 laufende Kosten von 1,07 Prozent.
Gemessen am Volumen landete der FvS Foundation Defensive mit 894 Millionen Euro zum 30. Juni 2024 auf Platz 3. Nur der DWS ESG Stiftungsfonds (1,077 Milliarden Euro) und FairWorldFonds von Union Investment (1,415 Milliarden Euro) hatten mehr Gelder.