Mehr Frauen in Führungspositionen Privatbanken stoppen Personalabbau – zumindest vorerst

Passanten in der vollen Fußgängerzone in Frankfurt am Main im Januar 2024: Zum Jahreswechsel stagnierte die Beschäftigtenzahl im deutschen Kreditgewerbe erstmals seit Jahren.

Passanten in der vollen Fußgängerzone in Frankfurt am Main im Januar 2024: Zum Jahreswechsel stagnierte die Beschäftigtenzahl im deutschen Kreditgewerbe erstmals seit Jahren. Foto: Imago Images / Jochen Tack

Nach Jahren des Personalabbaus stagniert die Beschäftigtenzahl der deutschen Banken: 537.650 Mitarbeitende arbeiteten 2023 im hiesigen Bankgewerbe – und damit 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das zeigen die Beschäftigtenzahlen des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes, kurz: AGV Banken. „Damit ist der Personalabbau, der die Branche in den zurückliegenden Jahren geprägt hatte, vorerst zum Stillstand gekommen“, heißt es in einer Pressemitteilung des AGV.

 

Bei privaten Banken und Bausparkassen lag die Zahl der Mitarbeitenden bei 155.650 und damit im Vergleich zu 2022 auf dem fast exakt gleichen Niveau. Schon im vergangenen Jahr hatte sich bei den Privatbanken der Trend zum Stellenabbau verlangsamt. Ebenfalls fast stabil blieb die Mitarbeiterbasis der Großbanken, während die Beschäftigtenzahl bei den Hypothekenbanken leicht wuchs. „In der Gesamtentwicklung spiegelt sich dabei der Bedarf an hoch qualifizierten Beschäftigten wider, die insbesondere an der Schnittstelle zwischen IT und Bankgeschäft neue Produkte und Prozesse gestalten, sowie an Nachwuchskräften im Beratungsgeschäft“, heißt es in der Mitteilung – mit dem Beratungsgeschäft dürfte auch das Private Wealth Management gemeint sein.

Immer mehr Frauen übernehmen laut der Statistik Führungspositionen: Ihr Anteil ist demnach innerhalb eines Jahres zwar gestiegen, allerdings nur leicht um 0,6 Prozentpunkte auf 36,5 Prozent aller außertariflich Angestellten. Thomas A. Lange, Vorsitzender des AGV Banken, sieht die Entwicklung trotzdem positiv: „Die privaten Banken bekennen sich zu dem Ziel, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Dabei sind wir auf einem guten Weg, den wir konsequent und mit noch mehr Dynamik fortsetzen wollen.“

Teilzeit und Vier-Tage-Woche kein Thema in den Banken?

Überraschend auch: Die Teilzeitquote ist das dritte Jahr in Folge gesunken: 2023 arbeiteten nur noch 24,9 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit, ein Jahr zuvor waren es noch 25,4 Prozent und zwei Jahre zuvor sogar 27,0 Prozent. In der Gesamtwirtschaft lag der Anteil zuletzt bei 30,9 Prozent. Carsten Rogge-Strang, Hauptgeschäftsführer des AGV Banken, führt das auf die Arbeit der Banken zurück: „Die Kombination aus guter Vereinbarkeit und zunehmend etablierten hybriden Arbeitsformen entlastet vor allem junge Familien – und eröffnet unseren Instituten neue Möglichkeiten, das Arbeitskräftepotenzial noch besser zu nutzen.“

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