Übernahmepläne BHF-Bank prüft Fosun-Angebot

Die Zentrale der BHF Bank: Ein Sonderausschuss soll die Offerte von Fosun prüfen

Die Zentrale der BHF Bank: Ein Sonderausschuss soll die Offerte von Fosun prüfen

In Reaktion auf die unerbetene Offerte von der chinesischen Beteiligungsfirma Fosun haben die Gremien der BHF Kleinwort Benson am Montag beschlossen, das Ansinnen von einem Sonderausschuss prüfen zu lassen, schreibt die „Börsen-Zeitung“.

Dem Ausschuss sollen nur unabhängige Mitglieder angehören, Vertreter der Großaktionäre bleiben außen vor. Der Verwaltungsrat sowie Vorstandsvorsitzender Leonhard Fischer seien bislang noch nicht von Fosun kontaktiert worden, heißt es in einer Mitteilung der Gesellschaft.

Die Aktie zog mit Wiederaufnahme des am Freitag suspendierten Handels um 11 Prozent auf 5,18 Euro an. Fosun bietet 5,10 Euro je Anteilschein, der Buchwert je Aktie liegt bei 6,03 Euro. Von Analysten wurde bemängelt, die auf eine einfache Mehrheit zielende Offerte biete keine Kontrollprämie. Fosun müsste mindestens einen weiteren Großaktionär gewinnen, um erfolgreich zu sein.

Die Vorgeschichte

Dem Übernahmeangebot vorausgegangen war der Abgang von BHF-Vorstandschef Björn Robens der ein gutes Verhältnis zu Fosun-Chef Guo Guangchang haben soll. Robens und Aufsichtsratschef Fischer hingegen wird in Bankenkreisen ein nachhaltig gestörtes Vertrauensverhältnis nachgesagt.

Mitte Juni kam dann die Freistellung von Robens mit sofortiger Wirkung. Ihm werden allerdings auch geschäftliche Alleingänge vorgeworfen, wie das „Manager Magazin“ berichtete. Anfang Juli folgte der Kauf der Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser durch Fosun für 210 Millionen Euro, der noch der Genehmigung durch die Bafin bedarf.

Sollte letztere erfolgen und den Chinesen die Übernahme der BHF-Bank gelingen, hätten sie erheblichen Anteil am deutschen Privatbankenmarkt. Fosun erklärte jedoch, die Marken eigenständig weiterführen zu wollen. Für BHF könne man eine Perspektive mit dem besseren Zugang zum chinesischen Markt bieten. Ebenso hatte die Firma auch die Übernahme von Hauck & Aufhäuser begründet.

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