Übernahmekampf um BHF Kleinwort Benson Französische Privatbank Oddo & Cie. erwägt Gegenangebot

Zentrale der BHF Bank: Kommt es zu einem Gegenangebot im Übernahmekampf um BHF Kleinwort Benson?

Zentrale der BHF Bank: Kommt es zu einem Gegenangebot im Übernahmekampf um BHF Kleinwort Benson?

Im Übernahmekampf um BHF Kleinwort Benson könnte es ein Gegenangebot zur Übernahmeofferte des chinesischen Mischkonzerns Fosun geben. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“. Demnach verhandelt das Management der Bankengruppe derzeit mit mehreren Investoren.

Favorit für eine Offerte ist die französische Privatbank Oddo & Cie., die bereits 14 Prozent der Finanzgruppe besitzt. Bis nächste Woche Freitag muss die Bank sich zum Angebot äußern. In Finanzkreisen gilt es als sicher, dass sie das Angebot als feindlich einstufen und ablehnen wird.

Das Übernahmeangebot

Das erste Übernahmeangebot der chinesischen Beteiligungsfirma Fosun liegt seit knapp einer Woche den Aktionären der BHF Kleinwort Benson Group vor. 5,10 Euro bietet Fosun über die Luxemburger Tochter Billion Eastgate für die rund 97,6 Millionen Aktien, die nicht bereits direkt oder indirekt in Fosun-Händen liegen (28,6 Prozent). Doch die Offerte ist bereits zwei Großaktionären nicht hoch genug.

„Das Angebot von 5,10 Euro je Aktie ist aus unserer Sicht deutlich zu niedrig“, sagte ein Sprecher von Aqton, der Beteiligungsgesellschaft von BMW-Großaktionär Stefan Quandt, am Mittwoch der Nachrichtenagentur „Reuters“. Aqton hält einen Anteil von 11,28 Prozent der BHF-Kleinwort-Benson-Aktien. Man wolle die Ergebnisse des von der Bank eingeleiteten Überprüfungsprozesses abwarten und dann die Situation bewerten.

Zu niedriges Angebot

Auch ein zweiter Großaktionäre, die Fondsgesellschaft Franklin Templeton, hält das Übernahmeangebot für zu niedrig. Durch einen Umbau der BHF Kleinwort Benson Group könne die Effizienz gesteigert werden. Der langfristige Wert der Bank liege daher über dem Buchwert von 6,03 je Aktie, heißt es von der Fondsgesellschaft.

Das heißt allerdings nicht, dass Ed Lugo, Portfolio Manager der Franklin Equity Group das Angebot von Fosun grundsätzlich ablehnt: „Wir würden ein höheres Gebot unterstützen“, betont Lugo. Sein Investmenthaus hält 15,2 Prozent der Bankengruppe.

Bei welchem Kaufpreis die Aktionäre Aqton und Templeton einlenken würden, steht in den Sternen. Geht es nach der Buchpreis-Logik von Templeton, müsste Fosun-Chef Guo Guangchang den bisherigen Kaufpreis von 498 Millionen Euro auf mindestens 589 Millionen aufbessern. Immerhin eine Steigerung von über 18 Prozent.

Vom Großaktionär, der Investmentgesellschaft Blackrock (knapp 10 Prozent), war noch keine Reaktion zu vernehmen.

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