Berenberg hat seine Jahresergebnisse für 2023 veröffentlicht – und dabei auch Einblicke in die künftige Strategie gewährt. Sie zeigen: Nach den Umstrukturierungen der vergangenen Monate wandelt sich das Wealth Management der Bank weiter. So soll Mitte des Jahres ein Standort in Hannover eröffnet werden, in Nürnberg ist die Bank inzwischen ebenfalls vor Ort tätig.
Am meisten personelle Bewegung gibt es aktuell aber wohl in München: In der bayerischen Landeshauptstadt will die Bank laut einer Pressemitteilung das Team deutlich vergrößern. Während derzeit 10 Berenberg-Mitarbeitende in München arbeiten, sollen es künftig bis zu 40 Mitarbeitende sein. Zu den Zugängen zählen aber nicht nur Berater aus dem Wealth Management, sondern auch aus dem Investment und dem Corporate Banking. Auch Teile des Portfoliomanagements wickelt Berenberg künftig aus München heraus ab. Bisher sind Hamburg (824 Mitarbeitende), London (392), Frankfurt (169) und New York (65) die größten Berenberg-Standorte.
Standortleitung München weiter vakant – eigenes Büro in Nürnberg
Die Standortleitung in München ist derweil noch vakant, nachdem Hans Wöll zu Bergos gewechselt ist. Derzeit ist Klaus Hainer Ansprechpartner für vermögende Kunden in München. In Deutschland leitet Dennis Hummelmeier seit vergangenem Jahr das gesamte operative Wealth Management, Michael Engelhardt ist sein Stellvertreter. Hummelmeier berichtet an Klaus Naeve, der gemeinsam mit Matthias Born das Asset & Wealth Management verantwortet.
In Hummelmeiers Verantwortungsbereich fällt damit auch der Standort Nürnberg. Vor Ort ist Mladen Popovic seit Dezember 2023 als Ansprechpartner für vermögende Kunden tätig. Mitte des Jahres eröffnet Berenberg zudem einen Standort in Hannover, weitere Informationen gab Berenberg dazu aber nicht bekannt. Die Bank ist damit künftig in elf Regionen Deutschlands präsent: Zu Hannover, München und Nürnberg gesellen sich die Standorte Hamburg, Berlin, Bremen, Braunschweig, Münster, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart. Neben der Vermögensverwaltung bleibe auch die regulatorisch aufwendigere Vermögensberatung weiterhin Teil der Dienstleistung, teilte die Bank mit.
Verwaltetes Vermögen stagniert bei knapp 38 Milliarden Euro
Im Asset Management bleibe der Fokus bei Aktienfonds mit Small und Micro Caps und Quality-Growth-Ansätzen und bei Multi-Asset-Lösungen. Dazu zählen diskretionäre Multi-Asset- und Fixed-Income-Strategien sowie risikofokussierte Multi-Asset-Lösungen für institutionelle Anleger. Das im Asset & Wealth Management verwaltete Vermögen lagen Ende 2023 bei 37,7 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es 38,5 Milliarden Euro.
Abseits des Asset & Wealth Managements baut Berenberg das Team für Investment Banking in London weiter aus. Trotz der „historisch niedrigen Kapitalmarktaktivitäten“ hat die Bank seit Anfang 2020 die Bank die Zahl der Spezialisten allein für den britischen Markt von 30 auf über 60 mehr als verdoppelt und 2023 weitere Senior-Berater sowie einen neuen Leiter für M&A eingestellt. „Wir sehen eine große Chance im britischen Investment Banking, zumal die Konsolidierung in der Branche jetzt einsetzt“, sagt David Mortlock, persönlich haftender Gesellschafter. Die Londoner Wealth-Management-Einheit hatte Berenberg dagegen geschlossen.
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Trotz der Delle bei den Kapitalmarktaktivitäten hält Berenberg den Jahresüberschuss mit 55,4 Millionen Euro konstant. Der Provisionsüberschuss sank von 359,9 auf 289,0 Millionen Euro, der Zinsüberschuss stieg dagegen deutlich von 99,5 auf 166,7 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite läge mit 29,3 Prozent weiter deutlich über dem Branchendurchschnitt von rund 5 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung.