Ausnahme für IT Extra-Urlaub statt Homeoffice für Berenbergs Wealth Manager

Der Berenberg-Sitz an der Hamburger Binnenalster

Der Berenberg-Sitz an der Hamburger Binnenalster: Während in den umliegenden Standorten der anderen Banken seit Corona auch mal ein Schreibtischstuhl frei bleibt, ist die Homeoffice-Regelung für Berenberg-Banker noch immer strikt. Foto: IMAGO / teamwork

Während viele andere Finanzinstitute nach der Corona-Pandemie Regelungen für Homeoffice, mobiles Arbeiten oder sogar Workation verabschiedeten, blieb die Berenberg Bank strikt: Alle Banker und anderen Mitarbeiter kehrten aus dem Homeoffice in die jeweiligen Standorte zurück. Das kam – so war es aus Branchenkreisen zu vernehmen – nicht bei allen Beschäftigten der Hamburger Traditionsbank richtig gut an.

Nun knickt die Berenberg-Führung aber ein – zumindest für einen Teil der Belegschaft. Das berichtet Finanz-Szene. Wie ein Berenberg-Sprecher gegenüber diesem Magazin bestätigte, kann rund ein Sechstel der Mitarbeiter jetzt zwei bis drei Tage mobil arbeiten. Allerdings gilt diese Regelung etwa nicht im Wealth Management, sondern ausschließlich im IT-Team der Bank.

 

Für Wealth Manager und andere Mitarbeiter greift laut einer neuen Betriebsvereinbarung dagegen eine andere Regelung: In den Jahren 2023 und 2024 sollen sie statt Homeoffice fünf Tage und damit eine ganze Arbeitswoche mehr Urlaub erhalten. Zudem soll in bestimmten persönlichen (Not-)Fällen, aber maximal an sechs Tagen auch mobiles Arbeiten möglich sein.

Umfragen zeigen: Homeoffice verbessert Mitarbeiterzufriedenheit

Damit ist die Berenberg Bank weiterhin ein Sonderfall in der Finanzbranche. In einer Umfrage, die das private banking magazin im vergangenen Jahr unter 14 deutschen Privatbanken durchführte, blieb sie das einzige Institut, das zu diesem Zeitpunkt keine Homeoffice-Regelung eingeführt hatte. Gleichzeitig hatten in einer Studie des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes vier Fünftel der befragten Bankmitarbeiter angegeben, in Zukunft häufiger aus dem Homeoffice heraus arbeiten zu wollen.

Eine aktualisierte Umfrage aus diesem Jahr zeigt zudem, dass mobil und hybrid Arbeitende aus der Bankenbranche überdurchschnittlich zufrieden mit ihrer Arbeitssituation sind. Auch die Arbeitseffizienz hat sich demnach im Homeoffice verbessert, was am Ende dazu geführt hat, dass zwei Drittel der Beschäftigten im Bankgewerbe mindestens gelegentlich mobil arbeiten. Damit gehören die Banken im Durchschnitt zu den Branchen mit dem höchsten Mobilarbeits-Anteil überhaupt – und das, obwohl Berenberg weiter strikt bleibt.

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