Bilanz-Check Berenberg mit bestem operativen Ergebnis seit Gründung

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Die Analyse des Zahlenwerks offenbart, dass die von unabhängigen Gesellschaftern geführte Privatbank in 2021 ihre Erträge um rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 722,8 Millionen Euro steigern konnte, was insbesondere dem deutlichen Anstieg der Provisionserträge (plus 37,2 Prozent) von 473,4 Millionen Euro aus 2020 auf nun 649,8 Millionen Euro zu verdanken ist.   
Demgegenüber ging der für das Ergebnis weniger relevante Zinsüberschuss vor allem aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsniveaus und dem damit verbundenen hohen Margendruck in 2021 um 18,3 Millionen Euro auf 37,5 Millionen Euro zurück.

Das Verhältnis Provisions- zu Zinsüberschuss (ohne Erträge aus Beteiligungen/verbundenen Unternehmen) konnte von 88:12 dabei auf 94:6 weiter verbessert werden und unterstreicht die herausragende Bedeutung des Provisionsgeschäftes für das Geschäftsmodell der Bank.

Auf der Aufwandsseite erhöhten sich in 2021 durch die gestiegene Anzahl der Mitarbeiter, die für das organische Wachstum des Geschäftsmodells eingestellt wurden, die Personalaufwendungen um 21,1 Prozent auf 274,4 Millionen Euro. Aufgrund strategischer Investitionen, vor allem in den Ausbau der Digitalisierung zentraler Geschäftsprozesse, erhöhten sich ebenso die zu den Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen gehörenden Sachaufwendungen deutlich von 115,5 Millionen Euro um zwölf Prozent auf nun 129,4 Millionen Euro.

Damit wies Berenberg für 2021 Verwaltungsaufwendungen einschließlich Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte sowie sonstige Steuern aus, die mit 413,6 Millionen Euro um 17,6 Prozent höher sind als der Vorjahreswert. Dies macht das strategische Ziel der weiteren Stärkung des Geschäftsmodell glaubhaft und zeigt ein klares Bekenntnis in Zukunftsinvestitionen mit besonderem Fokus auf die Effizienzsteigerungen.

Trotz der gestiegenen Aufwendungen übertrifft der wichtige Indikator für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit, die Cost-Income Ratio, in 2021 sogar die bereits soliden Niveaus der Vorjahre. Grundsätzlich gilt: je niedriger dieser Produktivitätsindikator ausfällt, desto effizienter erwirtschaftet eine Bank ihre Erträge. Die von Berenberg für 2021 erzielte Cost-Income-Ratio von 65,8 Prozent (2020: 70,9 Prozent) ist gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozentpunkte niedriger und damit ist die Bank effizienter. Während der aktuelle Branchenschnitt aller Banken bei etwa knapp über 70 Prozent und der von Regionalbanken im unteren 60-Prozent-Bereich liegt, kann die Cost-Income-Ratio Berenbergs mit 65,8 Prozent als ein ausgesprochen gutes Ergebnis gewertet werden, an dem sich eindrücklich die stringente Kostendisziplin und die Ausrichtung an rentablen Geschäftsfeldern zeigt.

Hervorzuheben ist des Weiteren die Eigenkapitalrendite, die von einem sehr guten Niveau von 52,0 Prozent aus dem Vorjahr auf außergewöhnlich hohe 82,7 Prozent 2021 gesteigert werden konnte. Dieser Wert sucht im Branchenvergleich seines Gleichen und stellt sogar für Berenberg, die historisch stets über dem Branchendurchschnitt rentierten, einen herausragenden Wert dar. Zukünftig könnten steigende Zinsen und sinkende Risikokosten der Eigenkapitalrendite sogar weiteren Rückenwind verschaffen.