Beratung unerlässlich Was bei der Gründung einer Stiftung zu beachten ist

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Stiftungen ein Steuersparmodell?

Die Überschrift ist ein Klassiker unter den Fehlerwartungen und sicher nur als falsches Partywissen zu bezeichnen. Aber selbstverständlich sind auch steuerliche Aspekte bei der Stiftungsgründung zu beachten.

Hierbei ist die Frage, wie eine Stiftung ausgestattet wird, schon aus Bewertungsaspekten auch steuerlich zu erörtern. Auch kann die Absetzbarkeit der Zuwendung an eine Stiftung beim Stiftungsgründer in unterschiedlichen Kalenderjahren durch schwankende Einnahmen zu unterschiedlicher Begünstigung führen. All dies sollte beleuchtet werden, um keinen späteren Frust entstehen zu lassen.

Allerdings zeigt die Erfahrung, dass rein steuerlich motivierte Stiftungsgründungen fast nie in die Umsetzung kommen. Um einen der ältesten Kalauer im Stiftungswesen zu bemühen: Das Ausstattungsvermögen der Stiftung ist schließlich im wahrsten Sinne des Wortes „stiften“ gegangen und damit  für Stiftungsgründer nur noch im Rahmen der Stiftung verfügbar.

Mit der Zuwendungsbetätigung, die man bei gemeinnützigen Stiftungen im Gegenzug erhält, senkt man das zu versteuernde Einkommen. Die dann zu erwartende Steuererstattung kann jedoch nach den derzeitigen steuerlichen Regelungen nicht höher als rund die Hälfte der gestifteten Summe sein. Vernünftiger Weise lässt sich sagen, dass der Staat Stiftungsgründungen mit nachträglichen Steuererstattungen honoriert. 

Erstes Fazit

Um eine Stiftung sinnvoll gründen zu können, ist es elementar, die aufgezeigten und weiteren Punkte intensiv zu beleuchten. Ohne die Bestandteile einer Beratung hat man schließlich keinen „business case“ für die künftige Stiftung. Und eben auch nicht die Kerninformationen, die es für eine Satzungserstellung braucht.

Kurioserweise wird oft erwartet, dass man im Beratungsprozess relativ schnell in eine eventuelle Satzung einsteigt. Nur wie soll das gehen, ohne Klarheit über das genaue Tätigwerden der Stiftung? 

Lesen Sie zu den nächsten Schritten hin zur Gründung einer Stiftung und dem Gründungsverfahren im zweiten Teil der Artikel-Serie.

Über die Autoren:
Klaus Naeve ist seit 2007 beim Hamburger Traditionshaus Berenberg. Er leitet das Team, das für die ganzheitliche Beratung von Unternehmern und Stiftungen verantwortlich ist sowie das Kompetenzzentrum für Stiftungen und Non-Profit-Organizations. Zuvor war er im Sparkassensektor tätig. Nach klassischer Bankausbildung folgten Qualifizierungsmaßnahmen zum diplomierten Bankbetriebswirt an der Frankfurt School of Finance and Management, zum Private Banker an der European Business School sowie zum zertifizierten Stiftungsberater an der Deutschen Stiftungsakademie.

Jörg Seifart ist Gründer und Geschäftsführer der Gesellschaft für das Stiftungswesen mit Sitz in Düsseldorf. Als Volljurist mit vertieften Kenntnissen in Betriebswirtschaft und Projektmanagement sowie Journalismus und Politik gilt er als Experte für komplexe Fragestellungen rund um das Stiftungswesen.

Veranstaltungshinweis:

Seminar: Stiftungen erfolgreich in der Vermögensanlage beraten

Termin Hamburg (Modul 1): 10. November 2015, 9 bis 17 Uhr

Termin Hannover (Modul 2): 17. November 2015, 9 bis 17 Uhr (Teilnahme an Modul 1 erforderlich)

Preis: 835 Euro (Normalpreis), 30 Prozent Rabatt für Newsletter- und/oder Print-Abonnenten vom private banking magazin sowie Teilnehmern der private banking kongressen

Referenten: Dr. Stefan Fritz, Leiter des Stiftungsmanagement der Hypovereinsbank/Unicredit Bank; Dieter Lehmann, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Vermögensanlage der Volkswagenstiftung (nur Modul 2); Jörg Plesse, Erb- und Stiftungsmanager (nur Modul 1); Jörg Seifart, Gründer und Geschäftsführer der Gesellschaft für das Stiftungswesen

Credits (die Veranstaltungsmodule beim FPSB Deutschland registriert): 6,0 CPD-Credits (für jedes Modul)

Zur Anmeldung geht es hier.

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