Deutschlands Infrastruktur steht unter gewaltigem Druck: Jahrzehntelange Investitionslücken, ambitionierte Klimaziele und die fortschreitende digitale Transformation erfordern eine umfassende Modernisierung – finanziell, technisch und strukturell. Doch jede schlechte Nachricht hat auch ihr Gutes: Wo Handlungsbedarf herrscht, ergeben sich Chancen für Anleger.
Zwar haben Bundestag und Bundesrat kürzlich den Rahmen für ein 500 Milliarden Euro schweres Infrastrukturpaket geschaffen, doch scheint die Frage obsolet, ob der Staat hier private Investoren verdrängt. Viel wahrscheinlicher ist, dass er als Booster für weiteres privates Engagement wirkt, indem die Politik den Fokus auf einen viele Jahrzehnte verschleppten Handlungsbedarf lenkt. Bedenkt man die Größe der Aufgabe, so ist schon heute klar, dass die staatlichen Mittel allein bei weitem nicht ausreichen werden.
Der tatsächliche Kapitalbedarf übersteigt die öffentlichen Mittel deutlich:
· Studien gehen davon aus, dass für Instandsetzung und Ausbau von Autobahnen, Bundesbahn und Energieinfrastruktur in den kommenden zehn Jahren 400 Milliarden Euro nötig sein werden.
· Allein das gesetzlich bindende Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erfordert voraussichtlich Investitionen zwischen 1,1 und 5 Billionen Euro.
· Laut dem kürzlich erschienenen Infrastruktur-Report des BAI reichen selbst die 100 Milliarden, welche im Sondervermögen für Länder und Kommunen vorgesehen sind, sehr wahrscheinlich nicht aus. Selbst die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) schätzt den wahren Bedarf auf 186 Milliarden Euro.[1]
Kurios dabei ist: an der Investitionsbereitschaft des privaten Sektors mangelt es in Deutschland nicht. Im Gegenteil. Doch bisher floss ein erheblicher Teil dieses Kapital ins Ausland, da hierzulande sowohl die Akzeptanz privater Beteiligungen als auch die Renditechancen bislang häufig als zu gering angesehen wurden. „Insbesondere durch die Wärmewende kommen kommunale und regionale Energieversorger an finanzielle Grenzen. Daher bieten sich Kooperationen mit privaten Investoren an. Es ist jedoch ein herausfordernder Prozess, die Vorstellungen kommunaler Versorgungsbetriebe mit denen privater, institutioneller Investoren zusammen zu bringen, wobei zumindest bei dem Willen, die Energie- und Wärmewende voranzubringen, am gleichen Strang gezogen wird. Die Türen für privates, institutionelles Kapital sollten und müssen weiter geöffnet werden, um die gemeinsamen Ziele für eine nachhaltige und zukunftsfähige Infrastruktur zu erreichen“, weiß Johannes Justinger, Director Investment Srategy für Real Assets beim ausschließlich mit Nachhaltigkeitskriterien operierenden Vermögensverwalter EB-SIM.
Dennoch: Als größte europäische Volkswirtschaft bietet Deutschland nach wie vor ausgezeichnete Rahmenbedingungen für Investoren. Der politische Wille zur nachhaltigen Erneuerung der Infrastruktur ist klar formuliert. Das Land überzeugt durch politische und wirtschaftliche Stabilität, eine verlässliche Regulatorik sowie tragfähige Förderregime. Auch die durch staatliche Träger abgesicherten Cashflows, wie beim EEG, schaffen Vertrauen. „Das gibt Investoren die nötige Planungssicherheit“, betont Justinger. Daneben sind konzessionsbasierte Systeme wie z.B. in Frankreich weit verbreitet und ebenfalls gut geeignet für private Infrastrukturinvestitionen.
Gerade als Asset Manager mit kirchlich orientiertem Hintergrund sieht Justinger eine besondere Chance, Vorbehalte kommunaler Träger und der Öffentlichkeit gegenüber privatem Kapital in Infrastrukturprojekten abzubauen: „Unsere Anleger haben nicht den Anspruch, den operativen Betrieb von regenerativen Kraftwerken, Stromnetzen oder der Wärmeversorgung in den Kommunen zu übernehmen. Vielmehr soll der Betrieb bei der Sachkompetenz und den Entscheidungsträgern vor Ort verbleiben, währenddessen neue Projektpartner vornehmlich ihre Rolle als Finanziers der Energiewende ausüben möchten.“
Nachhaltiger Zugang zur Infrastruktur für breite Anlegergruppen
Um private und kleinere institutionelle Investoren am Infrastrukturboom - insbesondere im Bereich Erneuerbarer Energien in Deutschland und Europa - zu beteiligen, hat die EB-SIM bereits im letzten Jahr mit dem Quadoro Erneuerbare Energien Europa (QEEE) ein offenes Infrastruktursondervermögen (OISV) aufgelegt. Die hohe Standardisierung eines OISV bietet eine leichte Handhabung für Banken und Berater, denn es funktioniert ähnlich wie ein offener Immobilienfonds, ein Modell, das im Vertrieb und bei Kunden bereits gut etabliert ist.
Der QEEE investiert vorwiegend im Europäischen Wirtschaftsraum mit Fokus auf Deutschland, Frankreich, Skandinavien und BeNeLux. Schwerpunkt sind Investitionen in Anlagen zur Erzeugung von Energie aus regenerativen Quellen wie Wind und Solar (mindestens 75 Prozent) und Speicher, Netzinfrastruktur und Wärmeinfrastruktur (maximal 25 Prozent). Schließlich ist Deutschland das Land, mit dem größten Strombedarf Europas und bereits 2030 sollen 80 Prozent des hierzulande verbrauchten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen. Und durch die Wärme- sowie Verkehrswende wird der Strombedarf weiter ansteigen.
Mit seinen Investitionen trägt der Fonds also maßgeblich zum Klimaschutz bei. Er unterstützt den Übergang zu einer CO2-armen Energiewirtschaft und damit das Erreichen der Klimaneutralität. Die Investmentstrategie des QEEE sieht vor, dass mindestens 80 Prozent der Investitionen den Kriterien für ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten der EU-Taxonomie entsprechen. Der Fonds ist sparplanfähig und ermöglicht zudem steuerliche Teilfreistellungen. Die angestrebte Zielrendite des QEEE liegt bei 5 bis 6 Prozent nach Kosten.[2]
Der QEEE wurde effizient konstruiert, überzeugt durch seine Kostenquote und soll so einen breiten Zugang für alle interessierten Anlegergruppen schaffen. Neben einer Retail-Tranche und einer Institutionellen-Tranche bietet der QEEE die Möglichkeit der Rückvergütung für Großanleger ab 10 Mio. Euro. Es werden zeitnah die ersten beiden Projekte investiert und bekannt gegeben.
Kleines Lexikon der Infrastrukturinvestition
OISV: Offene Infrastruktur Sondervermögen sind Investmentfonds mit Deutscher Vertriebslizenz und ausschließlichem Fokus auf Infrastruktur. Die Laufzeit eines OISV ist unbefristet. Es gibt keinen Mindestbetrag bei der Anlagesumme. Die Rücknahme von Anteilen ist zu bestimmten Rücknahmeterminen möglich. Die Mindesthaltedauer beträgt zwei Jahre, die Kündigungsfrist 12 Monate. Die Investitionen sind über verschiedene Projekte und Sektoren breit gestreut.
Evergreen Fonds: Evergreen-Fonds besitzen kein festes Enddatum. Im Gegensatz zu herkömmlichen geschlossenen Fonds, die in der Regel nach 10–15 Jahren abgewickelt werden, ermöglichen sie eine fortlaufende Aufnahme neuer Kapitalzusagen.
PPP: Public Private Partnerships sind Kooperationen der öffentlichen Hand mit privater Wirtschaft beim Entwerfen, beim Planen, Erstellen, Finanzieren, Managen, Betreiben und dem Verwerten von zuvor allein in staatlicher Verantwortung erbrachten öffentlichen Leistungen. Öffentliche-private Partnerschaften stellen somit eine Beschaffungsalternative des Staates zur herkömmlichen Eigenrealisierung dar.
Risiken des Quadoro Erneuerbare Energien Europa
- Regulatorische und politische Risiken sowie Entgeltkürzungs-, Preis- und Nachfragerisiken können sich negativ auf die zu erzielenden Erträge und die Werthaltigkeit des Investments auswirken und bei sich ändernden Marktbedingungen erheblichen Schwankungen unterliegen
- Illiquidität von Sachwertinvestments. Ausschüttungen können ausbleiben
- Die Rückgabe von Anteilen ist nur unter Einhaltung der gesetzlichen Mindesthaltefrist von 24 Monaten sowie der 12-monatigen Kündigungsfrist möglich
- Erhöhtes Liquiditätsrisiko, da unter Beachtung der gesetzlichen Mindesthalte- und Kündigungsfrist Rückgaben lediglich zu zwei Stichtagen im Jahr erfolgen können
Rechtliche Hinweise:
Dies ist eine Marketingmitteilung und richtet sich ausschließlich an Personen, die ihren Wohnsitz bzw. gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Der Inhalt ist weder eine Anlageberatung/ -empfehlung noch ein Angebot oder eine Beratung zum Kauf/Verkauf des entsprechenden Fonds. Ebenso stellen die Angaben keine Anlagestrategieempfehlung i.S.d. § 85 WpHG dar. Informationen einschl. Hinweise zu Chancen und Risiken sowie nachhaltigkeitsbezogene Eigenschaften finden Sie u.a. in den Verkaufsunterlagen des Fonds unter https://www.sustainableenergy.de/fondsfakten
[2] Berechnung anhand Beispielportfolio. Die dargestellte Wertentwicklung ist eine Prognose und kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.