Gestörter Warenverkehr Bei den Lieferketten ist Entspannung absehbar

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Der Rückstau an Schiffen, die auf die Einfahrt in die Häfen warten, hat sich daher vergrößert (Grafik 2). Für Beobachter, die sich auskennen, dürfte dies allerdings keine überraschende Entwicklung sein: Der von der Weltbank und IHS Markit erstellte Container Port Performance Index stuft 351 Häfen rund um die Welt nach ihrer Leistungsfähigkeit ein: Sowohl LA als auch LB rangieren im unteren Viertel des Indexes, und kein US-Hafen schafft es unter die Top-50-Häfen.

Die Normalisierung ist auf dem Weg

Es gibt jedoch einige Anzeichen dafür, dass das Schlimmste bald ausgestanden sein könnte.

Sinkende globale Frachtraten: Die Frachtraten im transpazifischen Raum haben sich zuletzt abgekühlt, da die meisten großen US-Einzelhändler bereits frühzeitig vor dem Weihnachtsfest ihre Bestellungen importiert haben. Auf der Strecke Shanghai – Los Angeles beispielsweise ist die Rate für einen 40-Fuß-Seecontainer seit dem Höchststand im September um über 18 Prozent gesunken und liegt derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2021 (Grafik 3).

Grafik 3: Die Frachtraten konsolidieren auf hohem Niveau

Begrenzte Güternachfrage: US-Umfragen zeigen eine zurückgehende Kaufneigung der Verbraucher hinsichtlich langlebiger Güter. Die gestiegenen Preise drücken die Nachfrage.

Lieferzeiten der US-Lieferanten verbessern sich: Der US-Zulieferer-Index für das verarbeitende Gewerbe ist von einem Indexhöchststand von 78,8 Punkten im Mai 2021 auf 72,2 Punkte im November zurückgegangen, was auf kürzere Lieferzeiten hinweist.

Leere Container werden schneller abtransportiert: Seit die LA/LB-Häfen im Oktober ankündigten, dass Seefracht-Dienstleister, die leere Container nicht von den Docks räumen, mit Geldstrafen belegt werden, ist die Zahl der auf den Docks stehenden Container um 47 Prozent gesunken.

Eine Umfrage im dritten Quartal 2021 ergab, dass die meisten Finanzvorstände davon ausgehen, dass Störungen in den Lieferketten in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 behoben sein werden. Dennoch bestehen weiterhin Risiken: So verfügen die Haushalte weltweit über teils hohe überschüssige Ersparnisse, was die Nachfrage nach langlebigen Gütern verlängern könnte.

In den Vereinigten Staaten wird der Mangel an Lkw-Fahrern und Lagerarbeitern wahrscheinlich weiterhin die Lieferzeiten beeinträchtigen. Der Arbeitskräftemangel könnte sich laut Bloomberg 2022 noch verschärfen, da die Verträge der Pacific Maritime Association mit der International Longshore and Warehouse Union im Sommer 2022 auslaufen. Als zuletzt 2014 die Löhne verhandelt wurden, kam es in den Häfen der Westküste zu monatelangen Arbeitsniederlegungen, die erst durch Einschaltung des Weißen Hauses beigelegt werden konnten.

Das Auslaufen fiskalischer Anreize dürfte jedoch dafür sorgen, dass sich der Rückstand in der Lieferkette in der ersten Jahreshälfte 2022 abbaut und sich schließlich vor Jahresende normalisiert.

Multi-Asset-Implikationen

Die Politik der US-Notenbank könnte zu Beginn des Jahres 2022 ein zusätzliches Risiko für Multi-Asset-Portfolios darstellen. Probleme in den Lieferketten haben die Inflation und die Volatilität erhöht. Die Inflationsaussichten sind nach wie vor ungewiss, so dass die Fed bei ihren Einschätzungen mit Blick auf die Verbesserungen auf dem US-Arbeitsmarkt und dem derzeit hohen Inflationsniveau eine umsichtige und moderate Politik verfolgen dürfte.

Wichtige rechtliche Hinweise:

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