Befragung unter mehr als 200 Investoren Kleinere Asset Manager treffen bei Großanlegern ins Schwarze

Institutionelle Investoren sind auf die Unterstützung von Dienstleistern angewiesen.

Institutionelle Investoren sind auf die Unterstützung von Dienstleistern angewiesen. Foto: Telos

Das niedrige Zinsniveau treibt institutionelle Anleger immer weiter in anleihenahe Vermögenswerte, wie zum Beispiel Darlehen oder Real Estate Debt. Aber auch illiquide Anlageklassen wie Infrastruktur und Private Equity bleiben gefragt. Das ist der aktuellen „Zufriedenheitsstudie“ von Telos zu entnehmen. Seit 2004 befragt Telos institutionelle Investoren nach deren Zufriedenheit in der Zusammenarbeit mit ihren Asset Managern. 

Auch in diesem Jahr hat die in Wiesbaden beheimatete Rating-Agentur Großanlegern auf den Zahn gefühlt und 210 Bewertungsgespräche mit institutionellen Entscheidungsträgern geführt. Dabei ging es etwa um die Frage, wie zufrieden die Anleger mit ihren mandatierten Asset Managern sind. Wie in den Vorjahren repräsentieren die einbezogenen institutionellen Investoren den Durchschnitt des institutionellen deutschen Marktes mit den Gruppen Banken, Versicherer, Vorsorgeeinrichtungen, Corporates sowie Sonstige wie Verbände oder Stiftungen.

Bezogen auf die Anzahl der Interviews bilden die Banken (32 Prozent) die stärkste Gruppe. Unternehmen repräsentieren 25 Prozent und mit jedem vierten Befragten die nächststärkere Gruppe vor den „Sonstigen Anlegern“ (Verbände, Körperschaften) mit 16 Prozent. Der Sektor „Versicherungen“ (15 Prozent), und „Altersvorsorge“ mit 12 Prozent folgten. 

Wie in der Studie 2017 haben institutionelle Investoren nach wie vor eine Neigung zu Rentenpapieren, berichtet Telos. Der Grund dafür liegt in ihrer oftmals gesetzlich oder aufsichtsrechtlich geschuldeten und damit konservativen Anlagepolitik. Alternative Investments hätten aber „eindeutig Eingang gefunden in die Portfolien von zum Beispiel Versicherungen oder Versorgungswerken“, berichtet Telos.

Im Durchschnitt sind 74 Prozent der Gesamt-Assets im Renten-Bereich allokiert. Im Vorjahr lag der Anteil bei 78 Prozent. Der Rückgang um vier Prozentpunkte geht zu Lasten der europäischen Rentenquote von 65 auf jetzt 60 Prozent. Der globale Rentenanteil blieb mit 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr stabil; Renten aus den Schwellenländern blieben dem allgemeinen Emerging-Market-Trend folgend mit 3 Prozent hinter 2017 zurück, berichtet Telos. 

Die Aktienquote beziffern die Wiesbadener mit 15 Prozent nun 3 Punkte höher im Vergleich zu 2017. Einen mutigen Schritt in Richtung Aktie als Ausgleich für die niedrigen Zinsen auf der Rentenseite, zum Beispiel über Dividendeneinnahmen, wagen die meisten Anleger anlässlich hoher Aktienbewertungen und weltweiter Handelsstreitigkeiten derzeit nicht, heißt es in der Studie. Das Plus von 3 Prozent im Vorjahresvergleich gehe weitgehend auf das Konto der europäischen Titel. Die Allokationsquote bei den alternativen Investments stabilisierte sich mit 12 Prozent auf hohem Niveau (im Vorjahr: 10 Prozent). Der Anteil an Immobilien-Investments stieg leicht an von 9 auf jetzt 10 Prozent.