Umfrage von Universal Investment Institutionelle Anleger halten deutsche Immobilien für überteuert

Verantwortet als Geschäftsführer das Immobiliengeschäft von Universal-Investment: Alexander Tannenbaum

Verantwortet als Geschäftsführer das Immobiliengeschäft von Universal-Investment: Alexander Tannenbaum

Etwa die Hälfte institutioneller Investoren empfindet die Immobilienpreise in Deutschland als hoch, aber gerade noch akzeptabel. Dagegen hält 37 Prozent der professionellen Immobilienanleger die Preise bereits für überteuert. Das sind Ergebnisse der vierten Jahresumfrage von Universal-Investment.

An der Befragung beteiligten sich den Angaben zufolge institutionelle Investoren mit einem verwalteten Gesamtvermögen von rund 50 Milliarden Euro. Das Immobilienkapital der Befragten liegt bei 5,4 Milliarden Euro.

Für die übrigen europäischen Märkte ist die Lage den Ergebnissen der Umfrage zufolge entspannter: Hier hält ein Viertel der Befragten die Preise für inakzeptabel. Außerhalb von Europa betrachten nur noch 12,5 Prozent die Immobilienpreise als unangemessen hoch.

Infolgedessen verliert Deutschland in der Gunst der Anleger. Nur noch 45 Prozent der Neuanlagen sollen hier investiert werden, im Vorjahr waren es noch 67,5 Prozent. Der Rest von Europa bleibt beliebt und legte leicht zu auf 25 Prozent (Vorjahr: 22,5 Prozent).

Deutlich fiel die Anstieg hingegen in Nordamerika aus: 19 Prozent der Neuanlagen wollen die Befragten hier investieren (Vorjahr: 5,7 Prozent). Auch Asien legt von 1,8 Prozent auf 8 Prozent zu.

Neuinvestitionen in Büroimmobilien steigen gemäß der Umfrage nicht überproportional. Mit 37 Prozent der Befragten, die in diesem Segment bei Neuanlagen investieren möchten, bleibt der Anteil den Angaben zufolge nahezu unverändert. Dagegen stieg der Wert von Einzelhandels-Immobilien bei geplanten Neuinvestitionen von 21 Prozent im Vorjahr auf 25 Prozent.

Erhöht hat sich zudem das Interesse am Segment Logistik. Hier stieg die Bereitschaft für Neuinvestitionen von rund 8 Prozent im Vorjahr auf rund 12 Prozent. Wohnen verliert von 34 Prozent im Vorjahr auf rund 19 Prozent. „Institutionelle Investoren diversifizieren auch ihre Immobilienportfolios richtigerweise immer stärker über Sektoren und Märkte“, sagt Alexander Tannenbaum, der als Geschäftsführer das Immobiliengeschäft von Universal-Investment verantwortet.

Die befragten Investoren legen mit rund 62,5 Prozent (Vorjahr: 82 Prozent) weiter einen Schwerpunkt auf die laufende Ertragsausschüttung, die sogenannte Cashflow-Rendite. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich damit der Anteil der Befragten mit einem Fokus auf die Gesamtrendite bei einem gewinnbringenden Verkauf von Immobilien auf rund 37,5 fast verdoppelt (Vorjahr: 18,2 Prozent). Die Umfrageteilnehmer gehen von einer Mindestverzinsung von 4,1 Prozent aus (Vorjahr: 4,2 Prozent).

Im Trend: indirekte Immobilienanlagen

Bei Neuinvestitionen setzen die befragten institutionellen Anleger immer stärker auf indirekte Immobilienanlagen. Rund 87 Prozent der Neuanlagen sollen in den kommenden zwölf Monaten über Fondsanlagen erfolgen. Direkte Immobilienanlagen fallen weiter ab auf 13 Prozent. Damit hat sich der Trend zu indirekten Anlagevehikeln verfestigt. In der Vorjahresumfrage lag der Wert zugunsten der indirekten Alternative bereits bei 55 Prozent.

Bei der Wahl des bevorzugten indirekten Anlagevehikels für Neuanlagen stehen aktuell die offenen Immobilienspezialfonds nach deutschem Recht weit oben in der Gunst. Die Mehrheit aller Neuanlagen soll in diese Anlageform fließen. Die restlichen indirekten Anlagevehikel werden weniger nachgefragt. Direkt investiert werden sollen rund 12,5 Prozent.

Drei Viertel der Befragten wollen in den nächsten zwölf Monaten eine Master-KVG nutzen (Vorjahr: 36 Prozent). „Wir erleben bereits seit einigen Jahren einen deutlichen Trend hin zur Master-KVG. Im Bereich der Wertpapierfonds werden bereits deutlich mehr als 70 Prozent der institutionellen Fonds über Master-KVGs gemanagt. Dieser Trend setzt sich zunehmend auch bei Immobilienanlagen fort“, so Tannenbaum.

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