Bawag-Übernahme der Südwestbank „Vertiva bleibt ein unabhängiges Family Office“

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Ihr Kollege Manfred Mühlheim bringt als Bereichsleiter des Asset Managements der Südwestbank eine Menge Know-how für die Vermögensverwaltung mit. Welche Impulse wird es hier geben?

Montanhas: Zunächst ist es wichtig zu unterstreichen, dass wir unabhängig von der Südwestbank agieren. Das trifft auch auf die Vermögensverwaltung zu. Wir haben ein eigenes Portfoliomanager-Team und verfolgen seit Jahren einen eigenen Ansatz in der klassischen Vermögensverwaltung. Ergänzend bieten wir künftig eine individuelle Vermögensverwaltung an, in der sich auch viele der bisherigen Beratungskunden wiederfinden können. Die Kunden legen die Anlagerichtlinien mit uns gemeinsam fest und wir setzen diese anlegergerecht um. Jeder Kunde hat andere Ziele, andere Bedürfnisse, andere Lebensumstände. Mit der individuellen Vermögensverwaltung schaffen wir die vom Kunden geforderte Individualität.

Wo sehen Sie die Stärken der Vertiva in der Vermögensverwaltung?

Montanhas: Unserer Stärken in den Vermögensverwaltungsmandaten sind unter anderem das Risikomanagement, die Qualitätsselektion auf vier Ebenen, schnelle Entscheidungen, eine hochwertige Selektion der Anlagevehikel und eine einzigartige Kombination von technischer und fundamentaler Analyse. Des Weiteren gehen wir in unseren klassischen Strategiedepots defensiv, ausgewogen und dynamisch nach einem von uns entwickelten Investmentprozess vor. Hier spielen bei der Titelauswahl eine Vielzahl von Kriterien eine Rolle und am Ende entscheidet unser Investment-Komitee über die Umsetzung in den Vermögensverwaltungsportfolios.

Es heißt, gerade unter Unternehmern gibt es nicht wenige, die sich beim Thema Geldanlagen auch mit ihrem Finanzdienstleister messen wollen. Warum bedarf es heutzutage dennoch keiner Anlageberatung mehr?

Montanhas: Beratung bleibt weiterhin wichtig, sie findet aber auf einer anderen Ebene statt. Die Umsetzung der Wertpapier-Allokation kann auch für entscheidungsfreudige Unternehmer in einer individuellen Vermögensverwaltung sinnvoll sein. Hier greifen mit der zunehmenden Digitalisierung auch mehr Automatismen, die gerade mit Blick auf das Risikomanagement immer wichtiger werden. Die Umsetzung findet am Ende einer Beratung statt – deshalb wird diese immer wichtig bleiben.

 


Über den Interviewten:
Artur Montanhas leitet seit Frühjahr 2017 die Geschicke des Vertiva Family Office, einer Tochtergesellschaft der Südwestbank, die mittlerweile von der österreichischen Bank Bawag P.S.K. übernommen wurde. Der 42-Jährige war zuvor als Niederlassungsleiter Frankfurt und Stuttgart sowie als Mitglied der Geschäftsleitung für das Bankhaus J. Safra Sarasin tätig, bevor dieses sich aus dem Private-Banking-Geschäft Deutschland zurückzog.

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